Das A und O, um die Explosion der Katzenpopulation in VS zu verhindern: die Tiere zur Kastration bringen. Foto: © Vasyl – adobe.stock.com

Tierschutzverein kämpft gegen explosionsartige Vermehrung der Tiere. Kastration könnte helfen.

Villingen-Schwenningen - Unkastrierte Katzen sind ein Problem, das den Tierschutzverein Villingen-Schwenningen durchgehend beschäftigt. Doch warum gibt es so viele nicht kastrierte Stubentiger, und was sind die damit verbundenen Folgen für Tier und Mensch?

Was sagt die doppelstädtische Expertin, Theresia Lydia Schonhardt, zweite Vorsitzende des Tierschutzvereins Villingen-Schwenningen, zu dem Thema? Eine Katze könne im Jahr mindestens zweimal drei bis sechs Junge zur Welt bringen und das schon im Alter zwischen sechs und acht Monaten. So könne es schnell zu einer "explosionsartigen Vermehrung" kommen. Deshalb sei die Kastration, die Entfernung der Fortpflanzungsorgane, eine wichtige Maßnahme und sollte bei Hauskatzen auf alle Fälle vollzogen werden.

Verein gibt viel Geld aus

Der Tierschutzverein VS gibt jährlich 14.000 Euro für die Kastration von freilebenden Katzen aus, die ausschließlich durch Mitgliederbeiträge und Spenden finanziert werden. Dies sei wichtig, da sich die Katzen sonst unkontrolliert vermehren und dabei allerlei Krankheiten vererbt werden. Dabei habe die Kastration nicht nur den Vorteil, dass die Katzen keinen ungewollten Nachwuchs bekommen, sondern erspare den Samtpfoten zudem einiges Leid. Die Kastration verlängere die Lebenszeit, reduziere Aggressivität, unerwünschtes Umherstreifen, sowie das Harnmakieren, erklärt Schonhardt.

Gerade bei unkastrierten Katzen, so Schonhardt, steigt das Risiko erheblich für eine Infektion mit dem sogenannten Katzen-Aids kurz FIV, Katzenschnupfen oder der Katzenseuche. Zusätzlich steige in der Paarungszeit die Anzahl von Revierkämpfen bei Katern und damit verbunden die Anzahl der verletzten Tiere.

Außerdem sei auffällig, dass sich in dieser Zeit auch in Villingen-Schwenningen deutlich mehr Katzen verletzen, da sie weitere Wege auf der Suche nach einer paarungswilligen Katze zurücklegen, weiß die Tierschützerin.

Unglück programmiert

In diesem Zeitraum erhält der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen bis zu vier Meldungen pro Tag von verunglückten Katzen. Theresia Lydia Schonhardt spricht sich deutlich für eine Kastrationspflicht bei Katzen aus. Diese könne aber nur jeweils auf kommunaler Ebene beschlossen werden, was in VS bisher noch nicht der Fall gewesen sei.

Wie hoch sind die Kosten bei einer Kastration, die auf den Halter zukommen? Laut der zweiten Vorsitzenden des Tierschutzvereins, Lydia Schonhardt, liegen diese bei einer Kätzin etwa bei 110 bis 150 Euro, bei einem Kater seien die Kosten etwas geringer, hier liege die Spanne zwischen 60 und 80 Euro. Sie betont: Jeder verantwortungsbewusste Katzenbesitzer sollte sein Tier kastrieren lassen, um sich und anderen Katzen eine Menge Leid zu ersparen.