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Kreuzung als Unfallschwerpunkt im gesamten Kreis berüchtigt. Dieses Jahr vier Unfälle. Behörde möchte einen Kreisverkehr.

Villingen-Schwenningen - Die Stumpenkreuzung bei Obereschach soll sicherer werden. Das Straßenbauamt des Landkreises möchte deshalb Planungen zum Bau eines Kreisverkehrs vorantreiben. Auch Sofortmaßnahmen werden diskutiert.

Sie ist als Unfallschwerpunkt im gesamten Kreis berühmt berüchtigt und soll nun aber entschärft werden: Die Rede ist von der Stumpenkreuzung bei Obereschach auf der Kreisstraße zwischen Nordstetten und Kappel.

Nachdem bereits vor einigen Jahren das "Vorfahrt gewähren"- durch ein "Stopp"- Schild ausgetauscht wurde, nahm man weitere Maßnahmen in Angriff.

So hatte die Polizei vor zwei Jahren angeregt, eine Hecke zu pflanzen sowie eine feste Sichtwand in Form eines Schneefangzauns für Autofahrer aus Richtung Obereschach aufzustellen. Der Grund: Die Verkehrsteilnehmer sollten an der Stopp-Stelle halten und sich vergewissern, dass die Kreuzung frei ist. Tatsächlich hatte sich 2013 nur noch ein, 2014 sogar gar kein Unfall mehr ereignet.

Dieses Jahr vier Unfälle

Doch die Bilanz für das aktuelle Jahr sieht wieder ernüchternd aus: Insgesamt vier Unfälle mit insgesamt sieben Verletzten und einem Gesamtsachschaden von über 120 000 Euro sorgten dafür, dass die Kreuzung wieder in den Fokus geriet. Die Polizei stellte hierbei fest, dass sämtliche Unfälle zwischen 2013 und 2015 vom Verkehr aus Richtung Obereschach verursacht wurde, der die Vorfahrtsregelung nicht beachtet hatte.

Schlechte Sicht

Kreis- und Stadtrat Ernst Reiser forderte deshalb im Oktober im Ausschuss des Kreistages für Umwelt und Technik zum Handeln auf. Das Straßenbauamt nahm sich den Problemen an und analysierte die dortigen Gegebenheiten. So würde im Vorfeld der Kreuzung eine Straßenkuppe sowie eine Rechtskurve die Einsehbarkeit der Kreuzung einschränken. Zusätzlich versperre der vorhandene Bewuchs die Sicht auf die Kreisstraße und die Beschilderung. "Dies führt zu einer Fehleinschätzung der verkehrlichen Situation auf der vorfahrtsberechtigten Kreisstraße zwischen Kappel und Villingen und zu den damit hervorgerufenen Unfällen", wird das Straßenbauamt in der Ausschuss-Vorlage zitiert, die vergangene Woche präsentiert wurde.

Wird der Zaun entfernt?

Nun soll eine Verkehrsschau mit dem Polizeipräsidium Tuttlingen, den Unteren Verkehrsbehörden der Stadt Villingen-Schwenningen und dem Landratsamt Schwarzwald-Baar darüber beraten, ob die Gehölze und der installierte Schneefangzaun wieder beseitigt werden, um die Sicht auf das Stopp-Schild zu verbessern. Auch ein Verlagern der Verkehrshinweis vor die Kuppe wird angedacht.

Planung zum Kreisverkehr

Das jedoch nur kurzfristig – denn in einem weiteren Schritt empfiehlt das Straßenbauamt neben einer Verkehrszählung den Umbau der Kreuzung zu einem Kreisverkehr. Hierzu soll ein Planungsauftrag vergeben werden. Die Planungen sollen nach Angaben des Amtes im Ausschuss vorgestellt und zu mittelfristigen Kreisstraßenprogramm ergänzt werden.

Die Hoffnung bleibt also, dass der Unfallschwerpunkt nicht nur kurz-, sondern auch langfristig entschärft wird, und die schweren Unfälle ein Ende haben.