Die jungen Flüchtlinge von SOS, Self Organised System, feiern im Martin-Luther-Zentrum in Villingen mit deutschen jungen Leuten das Ende des Fastenmonats. Foto: Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: SOS feiert Koriteh / Flüchtlinge organisieren sich

Junge Flüchtlinge in der Region werden selbstständiger – und sie organisieren sich, etwa in der Gruppe "Self Organised System", kurz: SOS.

Schwarzwald-Baar-Kreis (ewk). Angeregt vor allem durch den Sozialarbeiter Uli Manz, organisierten sie im Martin-Luther-Haus eine Party zum Ende des Ramadans. Dabei sorgten sie nicht nur für spezielles Essen und Trinken. Auch der Pressebericht kommt aus ihren Reihen. Dem Sozialarbeiter Uli Manz, der sich ehrenamtlich um Geflüchtete kümmert, ist es ein Anliegen, Fremde und Deutsche zusammenzubringen und zu eigenen Initiativen anzuregen. Assan Sallah etwa, ein gambischer Journalist, der in Deutschland Zuflucht sucht, war auf der Party und hat nun folgenden Text für die Lokalpresse verfasst: "Junge Flüchtlinge aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis trafen sich, in den Büroräumen der Diakonie im Haus W4, um das muslimische Fest des Eid-ul Fitr, bekannt als Koriteh, zu feiern. Dieser Tag wird in der Regel jedes Jahr am Ende des Fastens der Muslime im Monat Ramadan gefeiert. Die Feier brachte junge Flüchtlinge zusammen, die Mitglieder einer Gruppe namens Self Organised System (SOS) sind, die von einem deutschen Freiwilligenhelfer Uli Manz mit Unterstützung seiner Partner initiiert und geleitet wurde. Sowohl Flüchtlinge als auch Deutsche kamen zusammen, um diese Party zum ersten Mal zu organisieren.

Afrikanische Gerichte wie Benachin (Reis und Huhn) und viele andere Lebensmittel wurden von den jungen Flüchtlingen zubereitet und den Menschen frei serviert. Die Atmosphäre war sehr schön, freundlich und begleitet von Musik und Spaß. Junge Deutsche, insbesondere Studenten des Gymnasiums in Villingen, wurden eingeladen, tauschten Ideen aus und hatten Spaß mit den Flüchtlingen, die ihre Erfahrungen auf Reisen nach Europa darlegten."

Uli Manz, Leiter der SOS-Gruppe, zeigte sich erfreut über die Initiierung der jungen Flüchtlinge, insbesondere der Afrikaner. Er ermutigte sie, den guten Weg fortzusetzen und sich schneller in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Die SOS-Gruppe hat Mitglieder mit verschiedenen Berufen wie Lehrer, Journalisten, Elektriker, Bootsbauer. Und es gibt auch kleinere Gruppen im Verband wie die Pressegruppe oder die Trommlergruppe. Die Gruppe hat einen deutschen Freiwilligenlehrer und organisiert jede Woche in Villingen und Donaueschingen selbst Deutschunterricht.

Assan Sallah ist ein gambischer Journalist. Er wurde in seinem Heimatland jedoch politisch verfolgt, musste deshalb fliehen und ist seit 2016 in Deutschland. Er arbeitete fast zehn Jahre als Zeitungsjournalist in Gambia, Westafrika, als Herausgeber der Daily Observer Newspaper in Gambia.