Kommunales: Ausschuss befürwortet Planung / Grüne wollen aus dem Gebiet mehr rausholen

Von Cornelia Spitz

VS-Schwenningen. Das Baugebiet Strangen II soll erschlossen werden. Doch bis gebaut wird, bedürfen noch einige Details der Klärung.

"Wir finden toll, dass es dieses Energiekonzept mit dem Eisenergiespeicher und Solarthermie gibt und regenerative Energieerzeugung vorgesehen ist", befand Ulrike Salat für die Grünen. Trotzdem gab es einen Wermutstropfen: Sie müsse der Kritik in einem Brief an die Stadträte und die Stadtverwaltung Recht geben – dass die Bauherren mit dem derzeit vorliegenden Plan quasi zum Bau von Einfamilien-Häusern "gezwungen" werden sollen, behagt den Grünen gar nicht. "Wir sind nicht zufrieden mit der Flächennutzung dort oben", brachte es Ulrike Salat in der Sitzung des Technischen Ausschusses auf den Punkt – auf dem Areal "müsste viel mehr möglich sein".

Die Mär halte sich hartnäckig

Angelique Ahn, die Leiterin des Stadtplanungsamtes, verdeutlichte, dass die Bauherren keineswegs zu einer eingeschossigen Bauweise genötigt würden – es sei vielfach eine zweigeschossige Fläche machbar. Sogar zwei Drittel der Flächen könnten zweigeschossig bebaut werden – lediglich in den Randbereichen, die an das Gebiet Strangen I grenzten, fordere man aus städtebaulicher Sicht die eingeschossige Bauweise. Die sich hartnäckig haltende Mär, wonach in Schwenningen strikt auf eingeschossige Bauwerke gedrängt werde, sei schlichtweg falsch – sprang ihr Stadtplaner Ralf Woyzella zur Seite. In den vergangenen 20 Jahren sei sogar vermehrt zweigeschossig gebaut worden. "Wir richten uns nach städtebaulichen Gesichtspunkten", so Woyzella.

Steffen Ettwein (Freie Wähler) gab zu bedenken, man möge die Verkehrsplanung überdenken, um keine Kollisionen mit anderen Verkehrsströmen zu provozieren. Laut Bürgermeister Detlev Bührer habe man das bereits bedacht – gegebenenfalls würden vorhandene Abbiegespuren im Einfahrtsbereich auch gekürzt, um die Verkehrssituation zu optimieren. Fand die Planung grundsätzlichen Zuspruch, wollten die Stadträte einige Details ganz genau wissen. So erkundigte sich Siegfried Heizmann (SPD) nach der Lärmschutzanlage – ein Mix aus Wall und Wand. Fünf Meter hoch sei diese, so Ralf Woyzella. Dirk Gläschig (Freie Wähler) regte an, einige der Stellplätze für Autos mit Ladesäulen auszustatten – ein offenbar auch in den Augen von Detlev Bührer lobenswerter Ansatz: "Es ist durchaus günstiger, wenn man das jetzt macht als später" – andererseits, gab Bührer zu bedenken, könne sich heute jeder Eigentümer eine Wallbox in die Garage hängen. Laut Woyzella haben die Stadtwerke entsprechende Anschlussmöglichkeiten sowie eine Trafostation in diesem Bereich vorgesehen.

Verwaltungsspitze nimmt viele Anregungen mit

"Es steht ja auch der Antrag von den Grünen noch aus zur Ladeinfrastruktur in VS", rief die Grünen-Stadträtin Ulrike Salat diesbezüglich prompt in Erinnerung. Denn klar sei: Ohne entsprechende Lademöglichkeiten in der Stadt würden schließlich auch weniger Elektroautos gekauft.

Das letzte Wort also ist noch nicht in allen Details gesprochen – "Herr Braun, lassen Sie uns mal telefonieren, die Tage", forderte Bührer den anwesenden Planer des Projekts auf. Auch Oberbürgermeister Jürgen Roth bedankte sich für die Anregungen aus dem Gremium.

Dass trotz vieler offener Fragen das Projekt an sich gewollt ist, belegte die Abstimmung mit 14-Ja-Stimmen, die das Projekt zur Umsetzung weiterempfehlen an den Gemeinderat. Dort wird man am 3. Februar erneut über das Thema beraten. Läuft alles glatt, soll danach öffentlich ausgelegt werden, dann dürfen Träger öffentlicher Belange und Privatpersonen ihre Stellungnahmen abgeben – anschließend wird vor dem Satzungsbeschluss in den Gremien abgewogen, welchen Stellenwert die ins Feld geführten Argumente haben. Erst danach kann endgültig grünes Licht gegeben werden.