Freie Sicht nach oben: Nur die Stahlkonstruktion erinnert noch an das Dach der Kunsteisbahn. Die untere Fensterreihe im Hintergrund wird zukünftig aus Brandschutzgründen nicht mehr zu sehen sein. Dort wird voraussichtlich eine Wand hochgezogen. Foto: Pohl

Abbruch des Daches nahezu abgeschlossen. Bis Winter sollen "Bahn II" erneuert und Curlinghalle wieder genutzt werden können.

VS-Schwenningen - Die Sanierung der Schwenninger Kunsteisbahn ist in vollem Gange. Bis zum Winter soll nicht nur "Bahn II" erneuert und deutlich verändert werden, sondern auch die Curlinghalle wieder genutzt werden können.

Es ist luftig und vor allem hell auf der Kunsteisbahn – oder zumindest dort, wo diese vor wenigen Wochen noch war. Das Dach ist abgedeckt, die Stahlkonstruktion wird in diesen Tagen durch einen Kran entfernt. Die Abbrucharbeiten werden noch den April über andauern, bevor laut Zeitplan ab Mitte Mai das neue Dach Stück für Stück aufgebaut wird.

Die "Bahn II", die an die Helios-Arena grenzt, soll bis im Herbst ein völlig neues Erscheinungsbild haben. Statt dem bisherigen Stahldach wird ein Holzdach errichtet, neben die Strafbänke – zur Seite der Helios-Arena hin – kommen links und rechts zwei kleine Tribünen. Wie Klaus Hässler, Geschäftsführer der Kunsteisbahn-Gesellschaft (KEB) vor Ort erklärt, wird vor der Fensterfront der Stadiongaststätte Eisbär eine Wand hochgezogen werden müssen. "Das ist brandschutzrechtlich nötig. Wahrscheinlich bleiben die Scheiben aber drin, sodass die Wand nur vorgesetzt wird", nennt Hässler den derzeitigen Stand.

Die wohl größte Veränderung erfährt die Halle jedoch auf der gegenüberliegenden Seite. Wo bislang im Winter Kälte und Schnee und im Herbst das Laub reindrückten, wird die Kunsteisbahn zukünftig geschlossen sein. "Wir werden glasähnliche Materialen verwenden, sodass wir trotz geschlossener Halle Tageslicht haben", führt der KEB-Chef aus. Gleichzeitig wird im Innern eine moderne LED-Beleuchtung installiert, sodass sowohl für Eishockeyspiele als auch für den Publikumslauf ideale Bedingungen herrschen. "Wir wollen hier auch mit farbigen Spots Akzente setzen und eine Wohlfühlatmosphäre schaffen", sagt Hässler.

Der Zeitplan ist allerdings straff: Ein neues Dach, eine neue Be- und Entlüftungsanlage, Installation der Glykolanlage für die Eiskühlung, die Hallenschließung und die Eisaufbereitung sollen Mitte September abgeschlossen sein. Hässler hofft, dass bis November dann auch die Curlinghalle nebenan fertig ist und die Sportler ebenfalls wieder ihre Eisfläche zur Verfügung haben.

So ambitioniert der Zeitplan des Umbaus ist, so engagiert verfolgt Hässler auch die Ziele, die mit dem Umbau verbunden sind. Durch die geschlossene Halle soll zukünftig ein Ganzjahresbetrieb möglich sein. Dieser soll den ortsansässigen Eishockeyteams beste Bedingungen schaffen, aber auch den Standort Schwenningen für Trainingslager auswärtiger Mannschaften attraktiv machen. "Wir wollen hinter Mannheim der zweite bedeutende Stützpunkt in Baden-Württemberg werden", macht Klaus Hässler deutlich. Dies soll durch die Kombination aus Arena, ganzjähriger Eisfläche in geschlossener Halle und einem entsprechenden Hotel in Stadionnähe (wir berichteten) erfolgen. "Es wird ein Schmuckstück, mit dem wir uns vor niemandem verstecken müssen", bekräftigt Hässler.