Alena Seemann präsentiert eines der ersten Regale und ihre Stoffe im neuen Geschäft. Foto: Herfurth

Stoffladen zieht um. 34-Jährige bietet Vielfalt an Stoffen. Mützen gut für Einsteiger.

VS-Schwenningen - Inhaberin Alena Seemann zieht mit ihrem Stoffladen Seemannsgarn von der Hegelstraße in die Kirchstraße 6 in Schwenningen. Sie will ihr neues Geschäft planmäßig am Samstag, 14. April, eröffnen.

Zweieinhalb Jahre ist es her, seit Geschäftsführerin Alena Seemann ihren Stoffladen Seemannsgarn in der Hegelstraße eröffnet hat. Aufgrund Platzmangels und steigender Nachfrage zieht der Stoffladen am Samstag in die Straße "Am Marktplatz" gegenüber dem Rathaus um. Dort befindet sich der Eingang zum Stoffgeschäft, auch wenn die offizielle Adresse zum Gebäude "Kirchstraße 6" gehört.

Alena Seemann ist Näherin, Mutter und ihre eigene Chefin. Die 34-Jährige hat vor knapp drei Jahren entschieden, ihr Hobby zum Beruf zu machen und hat das "Seemannsgarn" im Keller ihres Hauses eröffnet. Unter dem Motto "Näh dich glücklich" verkauft sie Stoffe und Zubehör. "Der Fokus liegt auf der Kindermode. Wir bieten aber natürlich auch klassische Motive und Stoffe für Erwachsene an", sagt Seemann. Der Platz im Keller der Seemanns ist begrenzt, deshalb musste auf lange Sicht etwas größeres her. "Wir haben uns viele Immobilien angeschaut und uns letztlich für den Standort am Marktplatz entschieden, weil die Lage ideal ist", sagt Seemann. "Im neuen Laden arbeiten sieben Mitarbeiter. Alleine würde ich das nicht schaffen. Es sind alles nähbegeisterte Mütter, unter ihnen sind auch gelernte Schneiderinnen", berichtet Seemann. Die dreifache Mutter schafft es, mit der richtigen Organisation die Balance zwischen Job und Familie zu bewahren. "Es ist nicht immer leicht, jeder muss mithelfen", sagt sie.

Alena Seemann ist gelernte Architektin. "Architektur und Nähen liegt nicht soweit auseinander. Ich entwerfe zwar keine Gebäude, sondern Kleidung, aber Kreativität ist in beiden Berufen gefragt."

Im neuen Geschäft will sie sich und ihrem Konzept treu bleiben. "Was uns von anderen unterscheidet, ist der persönliche Kontakt zu den Kunden. Wir nehmen uns viel Zeit und beraten gerne zu neuen Projekten", sagt Seemann. Etwas Neues wird es trotzdem geben: "Ich bin gerade dabei, Hässtoffe auszusuchen, in dem Bereich wollen wir uns ausbauen", berichtet sie. Seemann ist auch immer auf der Suche nach Trends. "Momentan ist Stoffmalfarbe sehr beliebt", sagt sie. Ihrer Kundschaft möchte sie eine breite Auswahl an Stoffen bieten. "Ich versuche mein Bestes und für jeden das Passende zu haben. Aber ob den Kunden die Stoffe gefallen, ist natürlich Geschmackssache", erklärt sie. Durch den neuen Standort versucht Alena Seemann präsenter für Neukunden zu sein. "Die rasante Entwicklung von ›Seemannsgarn‹ habe ich auch der Mund-zu-Mund-Propaganda meiner Stammkunden zu verdanken", gesteht Seemann, dass sie noch nie Werbung machen musste.

Wer mit dem Gedanken spielt, auch mal etwas selbst zu nähen, für den hat Alena Seemann einen Tipp: "Mützen sind ein passendes Einsteigerprojekt." In der Verwandtschaft gebe es immer jemanden, der eine Nähmaschine besitzt, die Anfänger sich ausleihen könnten. "Um auszuprobieren, ob einem das Nähen Spaß macht, ist das wahrscheinlich die beste Lösung", berichtet die Näherin weiter. Im Internet gibt es die passenden Schnittmuster und Anleitungen. "Den Stoff gibt es für wenig Geld, ein altes T-Shirt geht aber auch", erklärt sie. Mit etwas Zeit und Geduld näht sich die erste Mütze fast von selbst. Alena Seemann ist sich sicher: Wer einmal angefangen habe, will auf jeden Fall weiter machen. Die ersten Projekte seien meistens für die Kinder, und wenn die Jüngsten das Selbstgenähte stolz präsentieren, sei die Freude groß. "Oftmals gibt es Zuspruch und Bestätigung aus dem Bekanntenkreis und das spornt einen natürlich an, weiter zu machen. So war es jedenfalls bei mir."