Der Aufenthaltsbereich im Obergeschoss des GaD-Neubaus ist mit gemütlichen Sitzgelegenheiten ausgestattet. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gymnasium am Deutenberg: Unterrichtsbetrieb läuft im Neubau und im Provisorium / Schulleiter ist zufrieden

Seit fünf Tagen rauchen am Gymnasium am Deutenberg wieder die Köpfe – doch für die meisten Schüler in neuen Klassenräumen. Schulleiter Manfred Koschek nimmt den Schwarzwälder Boten mit auf Rundtour durch den Containerersatzbau.

VS-Schwenningen. Der Gong läutet das Ende der Pause ein. Doch die Schüler nehmen nicht den gewohnten Weg vom Schulhof Richtung GaD-Hauptgebäude, sondern verschwinden im Neubau oder bewegen sich Richtung Containerersatzbau zwischen Schulverbund und Sportplatz.

Seit Montag ist am GaD eine neue Lernära angebrochen, die auch Schulleiter Manfred Koschek wahrgenommen hat: "Es ist so was wie Aufbruch da", meint er beim Gang durch den vorderen Containerzug, in dem auch der Verwaltungstrakt mit Sekretariat und Lehrerzimmer untergebracht ist. Wie berichtet, ist die Schule während der Sanierungsphase des Altbaus in den nächsten beiden Schuljahren im Provisorium einquartiert.

Was von außen einem Containerdorf gleicht, sieht drinnen aus wie eine typische Schule. "Hier herrscht ganz normale Unterrichtsatmosphäre." Sowohl im neuen Ersatz- als auch im Neubau sei der Unterricht nach Plan gestartet und alle Räume seien benutzbar. "Nach und nach müssen noch einige Sachen installiert werden, zum Beispiel die Programme für die elektronischen Tafeln."

Mit den sogenannten Whiteboards könnten Inhalte künftig via Computer auf die Tafeln projiziert und handschriftlich ergänzt werden. Bis alles vollständig läuft, dauere es längstens noch bis zu den Herbstferien. Koschek selber habe sich für seine erste Unterrichtsstunde aber mit einer Übergangslösung ausgeholfen: Über Hotspot-Verbindung zwischen Notebook und Handy habe er das You Tube-Video von Sidos "Astronaut" den Schülern auf dem Whiteboard zeigen können.

Im Klassenzimmer im ersten Stock gibt die Mathematiklehrerin einer sechsten Klasse eine Vertretungsstunde. Das Arbeitsblatt mit der Umrechnung von Maßeinheiten hat sie per Visualizer – einer Kamera – auf der Tafel eingeblendet. In Schulungen seien die Lehrer auf den Umgang mit dem elektronischen Lehrmaterial vorbereitet worden, bei Bedarf folgen weitere. Mit den Whiteboards hätten sie ganz neue, unterschiedliche Möglichkeiten. "Zumindest die Schüler sind schon voll dabei", meint Koschek.

Dann geht es in den zweiten Trakt, in dem Fachräume und die siebten Klassen untergebracht sind. "Speed Dating" ist heute das Thema im Englischunterricht von Lehrer Daniel Felder. Er nutzt die Tafel mit speziellen Stiften, will aber als Übergangslösung künftig auch die Hotspot-Variante einsetzen.

Während die elektronischen Tafeln neu angeschafft wurden und auch nach der Sanierung des Hauptgebäudes weiter benutzt werden, berichtet der Schulleiter, sei die weitere Raumausstattung – mitunter das Kunst- oder Physikinventar – übernommen worden.

Und der Neubau nebenan? "Wir fühlen uns wohl", berichten die K1-Schüler Nick und Davud. "Die Klassenräume sind heller und freundlicher." Auch sie haben festgestellt, dass die Technik noch nicht hundertprozentig funktioniert. Während sich Davud angetan von den digitalen Tafeln zeigt, die ebenso in den Klassenzimmern im Neubau hängen, muss sich Nick erst noch an sie gewöhnen. "Kreide ist besser lesbar", meint er.

Für 200 Schüler – in den kommenden beiden Jahren die der Oberstufe – bietet der Holzschindel-Bau Platz und werde zudem ab Oktober den Ganztags- sowie AG-Betrieb beheimaten. Dann könne der Multifunktionsraum im Erdgeschoss durch eine Wand in Ruhe- sowie Cafeteriabereich unterteilt werden. Erfreut zeigt sich Koschek, dass auf der Hallerhöhe – dort sind die fünften und sechsten Klassen untergebracht – zwei neue Klassenzimmer eingerichtet werden konnten. Die fünfte Klassen sei in diesem Schuljahr sogar fünfzügig.

Vom allgegenwärtigen Lehrermangel ist am GaD, das 38 Klassen mit rund 900 Schülern beherbergt, aber quasi nichts zu spüren. Bis auf die Fächer Physik und Bildende Kunst sei die Versorgung "ordentlich", sagt Koschek.