Die Auflösung der Stadtteilinitiative Haslach/Wöschhalde ist beschlossen, einzelne Aktivitäten sollen nach den Vorstellungen der Vereinsmitglieder aber weitergehen. "Wir haben für den Stadtteil viel erreicht", sagt der Vorsitzende Erhard Gwosch. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Engagement geht trotzdem weiter / Musikfrühstück, Malkurse und Bauspielplatz laufen gut

VS-Villingen (bn). Der Verein wird aufgelöst, das Engagement geht weiter. Die Stadtteilinitiative Haslach/Wöschhalde hat in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Auflösung des Vereins beschlossen.

Bereits im Mai hatte der Vorsitzende Erhard Gwosch das Ende in Aussicht gestellt, wenn niemand für die vakanten Vorstandsposten gefunden werde. Dabei blieb es auch nach der jüngsten außerordentlichen Mitgliederversammlung. Das Engagement soll nach Vorstellungen der aktiven Vereinsmitglieder aber weitergehen – vielleicht in Trägerschaft der Stadt. Das Frauen- und Musikfrühstück, die Malkurse und der Bauspielplatz laufen so gut, dass es schade wäre, sie einzustellen, sagt Gwosch.

Die Stadtteilinitiative entstand 1999 als Folge eines Runden Tisches zur kommunalen Kriminalprävention und setzte sich zum Ziel, den Ordnungsstörungen durch "heimatlose" Jugendliche, einer mangelhaften Infrastruktur und großer Anonymität im größten Wohngebiet Villingen-Schwenningens Freizeitangebote und Kennenlernmöglichkeiten entgegenzusetzen. Ein Dutzend engagierte Menschen schuf Konkretes: Kurse und Treffen für Jung und Alt, die Einrichtung eines Stadtteiltreffs in der "Spieltruhe", einem ehemaligen Kindergarten-Container, sowie Jugendarbeit in Kooperation mit Jugendeinrichtungen.

2005 wurde die SIHW eingetragener Verein mit Peter Westhoff als Vorsitzendem und aus den vielen Ideen ein Konzept, das im gleichen Jahr den Bürgerpreis "für mich, für uns, für alle" erhielt. Es folgten der Landes- und als Höhepunkt auch der Bundespreis im Wettbewerb "Nachbarschaft".

Als besondere Anziehungs-punkte entwickelten sich die Musikfrühstücke und "Kleindorfhausen", der Bauspielplatz während der Sommerferien in der Nähe der Haslachschule. 2009 feierte man dort auch das zehnjährige Bestehen der Initiative. Mitbegründer Erhard Gwosch, Kassiererin Heidi Granzow und Schriftführer Rolf Schäfer hielten bis zuletzt die Stellung, konnten sich auch auf eine ganze Reihe freiwilliger Helfer verlassen aber bemühten sich vergebens um Nachwuchs für die verantwortlichen Positionen. "Jetzt geht es vielleicht in anderer Form weiter", sagt Gwosch, dem der Schlussstrich schwer fällt, der aber keinen anderen Ausweg sieht. "Ich selbst habe schon so viele Ehrenämter, dass ich irgendwo eine Grenze ziehen muss".

Erfreulich sei ein Gespräch mit der Stadtjugendreferentin Sabine Braun verlaufen, die in Aussicht stellte, dass die "Spieltruhe" als Treffpunkt erhalten bleiben könnte. Für eine geregelte Übergabe werde sich der bisherige Vorstand einsetzen, verspricht Gwosch. Das Vereinsvermögen geht laut Satzung an die Stadt zur Verwendung in der Jugendarbeit.

Der Bauspielplatz wird vom 27. bis 29. August trotzdem und Dank Vereinsmitglied Peter Bauer stattfinden, der die Organisation versprochen hat. Danach "geht es vielleicht so weiter wie vor der Vereinsgründung", hofft Gwosch. Ein schlechtes Gewissen habe er nicht – "wir haben für den Stadtteil viel erreicht".