Michael Schopfer (links) und Thomas Moser lästern beim "Satirischen Jahresrückblick". Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

JahresrückblickThomas Moser und Michael Schopfer teilen beim sechsten "Kampf der Giganten" mächtig aus

"Dumm, dümmer, am dümmsten" – wer meint, das diesbezügliche Potenzial für die satirischen Geschichten von Thomas Moser und Michael Schopfer sei allmählich erschöpft, der sieht sich bei der sechsten Auflage von "Kampf der Giganten" glücklicherweise getäuscht – "dümmer geht immer".

Villingen-Schwenningen. Die beiden Komiker – die "Villinger Schwertgosch" und der grantige "Schwenninger Friedhofsgärtner" konnten bei der Vorbereitung auf ihr neues Programm nach eigenen Aussagen so aus dem Vollen schöpfen, dass sie sich zu diesem Jahreswechsel sogar außerstande sehen, einen "Goldenen Stadttrottel" zu küren. "Einen? Es gibt zu viele", jammerte Moser und eröffnete damit das Halali auf Stadtverwaltungsmitarbeiter, OB-Kandidaten und Stadträte.

Ein guter Komiker aber denkt an sich selbst zuerst und vergisst das eigene Bad im Kakao niemals. So auch Moser und Schopfer, die bei ihren ersten beiden Vorstellungen im Café "Häring" in Schwenningen nicht nur unter datenschutzgerechtem Chiffre als "007" und "0815" auftraten, sondern sich einmal mehr als west-östliche Lästermäuler betätigten. "Auch wenn das Leben manchmal traurig ist, im Kühlschrank brennt immer ein Licht für dich", tröstet der Villinger den Schwenninger. Der kontert: "Der Villinger ist ein Versehen Gottes, denn für die Erschaffung einer Ratte war der Schwanz zu kurz".

Moser macht auch vor dem Schwenninger Publikum nicht Halt. Bei der OB-Wahl habe die "rote Hochburg schwarz gewählt", wundert er sich, erklärt sich das Versehen aber damit, dass auf dem Wahlzettel ja "Roth" stand. Das "Plagiat eines Brüllaffen" (Schopfer über Moser) gibt sich aber auch versöhnlich: "Michel, ich würde dich so gerne umarmen – aber ich komme nicht rum". Und setzt gleich noch einen obenauf: "Wenn du in den Gemeinderat gingest, würde der wenigstens etwas mehr Gewicht erhalten".

Überhaupt der "Gmondrot"! Das Lieblingszielobjekt der beiden Satiriker muss beim Kampf der Giganten auch in diesem Jahr das Genick wieder gehörig einziehen. Renate Breuning wird als die "Mutter aller CDU-Probleme in VS" erkannt. Ernst Reiser, der "Gefrierbrand des Gemeinderates", den die beiden darüber aufklären, dass "wenn man das Gehirn benutzt, es dadurch nicht weniger wird", muss sich fragen lassen, warum er eigentlich nicht für den OB-Posten kandidierte? "Der wird sich doch nicht auf den Stuhl setzen, an dem er 38 Jahre lang gesägt hat", lautet die selbst gegebene Antwort.

An den OB-Kandidaten – der "Pate von Doaninge" Jürgen Roth, das "Schnuckelchen" Jörg Röber, der "Berlusconi der Handtuchleger" Gaetano Cristilli, Marina Kloiber-Jung ("politisch: naja, aber hübsch"), der "Ententrainer" Cem von der Linde und Fridi Miller, die "auf den Misthaufen der Geschichte gehört" – arbeiten sich Moser und Schopfer ebenso ab wie an Baubürgermeister Detlev Bührer, der doch bitteschön seine Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen solle, und am Ex-OB Rupert Kubon, dessen Neujahrsansprache man vermissen werde, nach der man ihm bisher stets sagen wollte: "Rupert, träume nicht dein Leben, sondern nimm deine Medikamente".

Die beiden machen sich über das "Ostseefeeling in Europas höchstem Hügelbad" (Kneippbad) ebenso lustig wie über die Schlaglöcher, die demnächst wenigstens mit Grubenlampen ausgeleuchtet werden, sie wettern über Grillrauch im Jahrhundertsommer, gegen den nur Nebelscheinwerfer helfen, und sie nehmen sich der Fasnet an, die sicher bald ohne Narrosäbel, Uhrenpendel, Malzer und sogar "brennte Mehlsupp" wird auskommen müssen. Bürgeramtsleiter Glück werde Stichwaffen, Wurfgeschosse und die Verursacher gefährlicher Fürze verbieten, orakeln sie.

Es gibt 16 Vorstellungen des "Satirischen Jahresrückblicks". Da die Nachfrage groß und auch der 26. Januar als Zusatztermin bereits ausverkauft ist, wird für Freitag, 8. Februar, eine weitere Vorstellung im "Ratskeller" in Villingen angeboten. Karten gibt es jetzt noch für den 1. und 9. Februar im Café "Häring" in Schwenningen sowie für den 8. und 16. Februar im "Ratskeller" in Villingen beim Reinigungszentrum Heinzmann, Niedere Straße 53, Telefon 07721/2 53 86, im Blumenhaus Schopfer, Schützenstraße 28, Telefon 07720/58 25, oder unter E-Mail th.moser@gmx.de.