Hoffen auf viele Rückmeldungen (von links): Ulrike Wannenmacher, Till Kohler und Stefan Müller von der Abteilung Stadtgrün des Amtes für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten. Foto: Riesterer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Projekt gemeinschaftlicher Nutzung von Hochbeeten ab 2019 / Anmeldung im Oktober

"Gemeinsames Gärtnern in VS" ist der Titel, unter dem auf öffentlichen Flächen der Doppelstadt kleinräumige Gartenprojekte entstehen sollen. Der Fokus soll auf dem Gemeinschaftsgedanken liegen. Interessierte können sich dafür nun anmelden.

VS-Schwenningen. "Hier wäre ein möglicher Ort für das Projekt", sagt Till Kohler, als er am Dienstag den ehemaligen Lerngarten der Volkshochschule (VHS) unweit des Barfußpfads auf der Möglingshöhe betritt. Der Leiter der Abteilung Stadtgrün im Amt für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten spricht damit "Gemeinsam Gärtnern in VS" an – ein Projekt, bei dem die Verwaltung ab Frühjahr 2019 an geeigneten Stellen im Stadtgebiet ambitionierten Hobbygärtnern kostenfrei Hochbeete im Palettenformat zur Verfügung stellen möchte.

Zwei Beete sind zur Anschauung vor Ort bereits aufgebaut. Die jeweils etwa einen Quadratmeter großen Anbauflächen sind mit Salbei, Zitronenmelisse, Erdbeeren, Thymian oder dem als Maggikraut bekannten Liebstöckel bepflanzt. "Bei der Optik der Kisten werden wir zwecks Wiedererkennung auf Einheitlichkeit achten. Alles andere ist in der Umsetzung völlig offen", erklärt Kohler. So könnten die Gemeinschaftsgärtner ihren Fantasien mit Gewürzen, Blumen und Gemüse freien Lauf lassen. "Wir beraten die Interessierten auch gerne, wenn es zum Beispiel um Saatgutlieferanten geht", versprechen Stefan Müller und Ulrike Wannenmacher, die unter Kohler im Team des städtischen Grünflächenmanagements tätig sind.

Wo genau und wie viele solcher Hochbeete konkret in VS stehen sollen, hängt von der Resonanz aus der Bevölkerung ab, erklärt der Abteilungsleiter. "Je nach dem, wer wo mitmachen möchte, werden wir das Projekt weiter ausarbeiten." Dabei hoffen die Planer nicht nur auf Privatpersonen, sondern können sich Kooperationen mit Bildungs- oder Pflegeeinrichtungen vorstellen. Den ehemaligen VHS-Lerngarten als Beispielort habe das Team deshalb ausgewählt, weil er ein sonniger, belebter Platz sei, an dem genügend Wasser zur Verfügung stehe.

Den ersten Vorschlag eines solchen Projekts habe im Frühjahr eine Villinger Familie eingebracht. "Dass der Vorschlag aus der Bürgerschaft kam, hat uns sehr gefreut", sagt Kohler. "Im Vergleich zu den Ballungsräumen leben wir noch in einem grünen Paradies, solche Projekte werden jedoch mit Blick auf die Landflucht immer wichtiger", gibt er zu bedenken. Spannend sei für ihn der gemeinschaftliche, soziale Aspekt des Projekts. "Menschen verschiedener Kulturen und sozialer Herkünfte können sich anhand des gemeinsamen Hobbys des Gärtnerns kennenlernen und austauschen. Es ist mehr ein gesellschaftliches als rein gärtnerisches Projekt."