Willy Gruber (links) und Rudi Simon aus Pfaffenweiler eint ein außergewöhnliches Hobby: das Ernten von Äpfeln, vorzugsweise von Streuobstbäumen. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Duo rund um Pfaffenweiler tätig

Äpfel von herrenlos scheinenden Bäumen am Straßenrand zu ernten, ist ohne Erlaubnis des Besitzers illegal. Willy Gruber und Rudi Simon allerdings haben die Lizenz zur Apfelernte für fast 50 Bäume rund um Pfaffenweiler.

VS-Pfaffenweiler. Seit fünf Wochen sind die beiden "Apfelmänner" fast täglich mit ihren Schüttelstangen unterwegs, um das Streuobst einzusammeln, bevor es zu Fallobst wird und vermodert.

In diesem Jahr gibt es besonders viel zu tun. "Wir kommen in diesem Jahr sicherlich auf zehn Tonnen, sonst sind es nur knapp vier", sagt Willy Gruber. Anhängerweise transportieren sie die Äpfel zur Mosterei der ZG Raiffeisen. Dort hat die Apfelschwemme zwar bereits zu einem Annahmestopp geführt, Willy Gruber und Rudi Simon aber sind seit Jahren Stammlieferanten und dürfen ihre Ernte immer abgeben.

Dass die beiden leidenschaftliche und erfahrene Apfelernter sind, hat sich längst herumgesprochen. "Schon im August werden wir von den Baumbesitzern angesprochen", sagt der 58-jährige Rudi Simon, der in Pfaffenweiler den Spitznamen "Apfel-Rudi" trägt. Fast 50 Bäume haben sie inzwischen unter ihren Fittichen.

Warum sie das tun? "Das macht uns einfach Spaß", sagt der 63-jährige Willy Gruber. Mit Hilfe von Schüttelstangen bewegen sie die Äste so, dass die Äpfel auf die zuvor auf dem Boden ausgebreitete Folie fallen und von dort aus relativ bequem eingesammelt werden können.

Durch die Trockenheit dieses Sommers müssen sie dabei diesmal besonders vorsichtig sein, um die Bäume nicht zu beschädigen. Trotzdem brechen mehr Äste ab als sonst, sagt Gruber, auch, weil sie unter dem Gewicht der vielen Äpfel leiden. Ein Lohn für ihre Arbeit ist den Erntehelfern nicht wichtig. So viel rabattierten Apfelsüßmost, wie ihre Äpfel bringen, könnten sie ohnehin nicht trinken.