Auch der noch amtierende Oberbürgermeister Rupert Kubon hat die Wahl und machte am Sonntag Gebrauch von seinem Wahlrecht. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

VS-Analyse: Kopf-an-Kopf-Rennen in Villingen / CDU-Kandidat siegt in allen Wahlbezirken der Neckarstadt

Der CDU-Kandidat Jürgen Roth verpasste im ersten Wahlgang nur knapp die absolute Mehrheit. Nicht zuletzt deshalb, weil er überraschend in der sonst eher roten Hochburg Schwenningen in allen Wahllokalen die meisten Stimmen sammelte.

Villingen-Schwenningen. Dabei spiegelt sich das Gesamtergebnis beider Stadtbezirke in Villingen überhaupt nicht so deutlich wider: Während Jürgen Roth 43,3 Prozent der rund 9800 abgegebenen Stimmen – die Wahlbeteiligung lag gerade einmal bei 33,1 Prozent – erlangte, holte Jörg Röber immerhin 40,1 Prozent. Nur einmal, nämlich im Wahllokal "Kindergarten Loretto", konnte CDU-Mann Roth mit 51,4 Prozent die absolute Mehrheit holen. Sein schlechtestes Ergebnis erzielte er mit 36,7 Prozent in der Kita Kopsbühl.

In vier Wahlbezirken holte Jörg Röber sogar mehr Stimmen als sein engster Kontrahent. Am besten schnitt er sowohl im Wahllokal Karl-Brachat-Schule als auch in den Kaufmännischen Schulen ab. Hier wählten ihn 47,1 Prozent. Nur 31 Prozent und damit die wenigsten Kreuze bekam Röber in der Schule im Steppach.

Mit 12,8 Prozent aller abgegebenen Villinger Stimmen liegt Marina Kloiber-Jung auf dem dritten Platz und damit nahe an ihrem Gesamtergebnis. Zweimal, in der Kita Wöschhalde und der Schule im Steppach, knackte sie knapp die 20 Prozent-Hürde. Bei 11,5 Prozent und damit sogar unter dem Schnitt blieb sie im David-Fuchs-Haus im Schilterhäusle – in jenem Stadtteil, in dem viele ihrer russischstämmigen Landsleute zu Hause sind. Ebenso wohnt OB-Kandidat Gaetano Cristilli dort. Wenig überraschend also, dass er im David-Fuchs-Haus mit 14,9 Prozent deutlich über seinem Gesamtergebnis für Villingen – 2,1 Prozent und somit 0,1 Prozent weniger als das doppelstädtische Ergebnis – liegt. Sein schlechtestes Resultat fährt er mit 0,8 Prozent in der Haslachschule ein.

Auf dem fünften Platz und etwas unter dem Gesamtergebnis für die Doppelstadt landet Cem Yazici mit einem Prozent aller Wählerstimmen. In der Steppach-Schule bekommt er immerhin 4,3 Prozent, in fünf Wahllokalen gibt es gar keine Stimmen.

Mit 0,5 Prozent holt Kandidatin Fridi Miller dasselbe Ergebnis wie für die Doppelstadt und liegt auch in Villingen auf dem letzten Platz.

In den Wahllokalen im Stadtbezirk Schwenningen setzten nur knapp 7100 Wähler ihr Kreuz auf den Stimmzettel. Das entspricht lediglich rund 28 Prozent aller Wahlberechtigten in Schwenningen. Mehr als die Hälfte derer, die ihr Kreuz machten, setzten dieses bei Jürgen Roth. Mit 53,5 Prozent bekam er in Schwenningen nicht nur im Gesamten die absolute Mehrheit, sondern siegte auch in allen Wahlbezirken. Im Wahllokal "Kita Hammerstatt" erzielte Roth sein schwächstes Ergebnis mit 44,6 Prozent, im Wahllokal "Gartenschule" mit 59,4 Prozent hingegen sein bestes.

Wenig erstaunlich ist deshalb die Bilanz von Jörg Röber, der mit Blick auf das Gesamtergebnis im zweiten Wahlgang Roths schärfster Konkurrent bleibt. Er schnitt in der Gartenschule mit nur 23,8 Prozent am schlechtesten ab. Die meisten Prozentpunkte (34,5) holte Röber in der Feintechnikschule. Insgesamt bekam er jedoch nur die Stimme von 29,6 Prozent der Schwenninger Wähler.

Marina Kloiber-Jung knackte mit 10,1 Prozent nur knapp die zweistellige Marke. Das schlechteste Ergebnis erzielte sie im Wahlbezirk "Grundschule Rinelen" (4,5 Prozent), die meisten Stimmen gab es für sie in der "Kita Oberlin", wo sie 14,4 Prozent der Stimmen bekam.

Für eine Überraschung sorgte Cem Yazici, der zwar nicht im Gesamtergebnis, aber zumindest im Stadtbezirk Schwenningen an vierter Stelle landete. 3,2 Prozent der Wählerstimmen gehen dort auf sein Konto. In "seinem" Stadtbezirk, dem Neckarstadtteil, erzielte er die höchste Stimmenanzahl. Im Wahllokal "Neckarschule" bekam er 8,1 Prozent. In der "Kita Helene-Mauthe" blieb Yazici sogar unter der Ein-Prozent-Marke (0,9).

Gaetano Cristilli erreichte in der Neckarstadt zwar nur 2,9 Prozent, liegt damit aber über seinem Gesamtergebnis (2,2). Auch er punktete in der Neckarschule und holte 5,2 Prozent, in der Feintechnikschule allerdings nur 1,2 Prozent.

Gerade einmal 41 Schwenninger setzten ihr Kreuz bei Fridi Miller auf den Wahlzettel. Mehr als 0,6 Prozent aller Schwenninger Stimmen ist damit nicht drin.