OB Rupert Kubon und der Pressesprecher der Südwest Messe, Ulrich Cramer, überreichen Caroline Anstett, Projektleiterin des Prüf- und Technologiezentrums, die Daimler-Teststrecke in Marzipan. Foto: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Journalistentag: Caroline Anstett stellt Prüf- und Technologiezentrum der Daimler AG in Immendingen vor

Ende 2018 soll das Prüf- und Technologiezentrum der Daimler AG in Immendingen voll in Betrieb gehen. Dass damit für die Wirtschaftsregion Schwarzwald-Baar-Heuberg ein Projekt mit großer Strahlkraft entsteht, machte Oberbürgermeister Rupert Kubon beim traditionellen Journalistentag auf der Südwest Messe am Mittwoch deutlich.

VS-Schwenningen. Er habe sich sehr dafür eingesetzt, dass der große Militärstandort, der 2014 von der Bundeswehr aufgegeben wurde, alternativ genutzt werde. Dies sei auch die Linie im Regionalverband gewesen. "Alle haben an einem Strang gezogen". Villingen-Schwenningen wäre allerdings für sein solches Testgelände mit einer Fläche von 520 Hektar (fast so groß wie der ganze Stadtwald) nicht in Frage gekommen.

Caroline Anstett, Projektleiterin des Prüf- und Technologiezentrums, erläuterte das Vorhaben, das in einer Rekordzeit von drei Jahren das Genehmigungsverfahren des Bundesimmissionsschutzes durchlaufen habe. Mehr als 120 Flächen habe der Autohersteller angeschaut und schließlich Immendingen wegen der guten Verkehrsanbindung und der Nähe zum Daimler-Standort Sindelfingen ausgesucht. 200 Millionen Euro werden laut Anstett in das Gelände mit den idealen Bedingungen investiert. Auf der 55 Kilometer langen Teststrecke werden autonomes Fahren erprobt, vor allem das Fahrassistenzsystem werde hier getestet. Nahezu 400 Autos können parallel auf dem Gelände geprüft werden.

Es könne von weit mehr als einer Teststrecke gesprochen werden. In Immendingen entstehe ein Entwicklungsstandort, an dem 300 Mitarbeiter, davon 70 Ingenieure, beschäftigt sein sollen. Jetzt schon seien die einst leer stehenden Wohnungen aus der Bundeswehrzeit alle belegt. Die Ausweisung neuer Baugebiete seien in vollem Gange. Caroline Anstett geht davon aus, dass noch weitere Mitarbeiter ansässig werden, da bereits jetzt die Kapazitäten in Sindelfingen ausgeschöpft seien. Und sie habe schon festgestellt, wie "herrlich das Arbeiten in Immendingen ist".

Dass auch Villingen-Schwenningen von dieser Entwicklung profitiere, davon ist Oberbürgermeister Rupert Kubon überzeugt, da die Region ein Schwerpunkt der Automobilzulieferindustrie sei. Als Beispiel nannte er das Klinikum. "Da hat sich im Umfeld auch vieles angesiedelt." Dies werde analog in Immendingen so sein.

Bei der Bearbeitung des Geländes sei Wert darauf gelegt worden, dass es keine Erdtransporte nach außerhalb gebe. Die Verbindung von Natur und Technik sei ebenso wichtig wie die Ausgestaltung der Teststrecke. Die Ausgleichsmaßnahme werden sich auf das zweieinhalb Fache der Fläche erstrecken. Ein Beweidungskonzept mit Schafen, eine Wildtierpassage und Waldumbau mit der Pflanzung von Buchen und Weißtannen anstelle von Fichten komplettiere das Konzept.