Thomas Schönbucher, Harald Rettenmaier und Alexander Merk (von links) unterschreiben die Kooperationsvereinbarung "Gesundheitsförderung für Arbeitslose ". Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Arbeitslose: Kooperation soll präventive Hilfe bieten

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen" haben sich jetzt das Jobcenter des die AOK und der Landesverband Süd der Betriebskrankenkassen (BKK) vorgenommen und einen Kooperationsvertrag unterschrieben.

Arbeitslos! Wer anhaltend ohne Job ist, muss neben finanziellen Problemen mit dem Verlust einer Tagesstruktur zurechtkommen, in der Regel brechen auch soziale Kontakte weg. Das kann krank machen. Dies haben die Kooperationspartner erkannt, ihre Arbeits- und Gesundheitsförderungen miteinander verzahnt und eine Halbtagsstelle mit Lotsenfunktion eingerichtet. "Mit dem Projekt wollen wir erwerbslose Menschen erreichen und deren Chancen auf einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erhöhen", sagt Alexander Merk, Geschäftsführer des Jobcenters. Schließlich liege auf der Hand: Jobsuchende mit gesundheitlichen Einschränkungen haben es noch schwerer, eine Beschäftigung zu finden. Mit der AOK und dem BKK-Landesverband Süd habe man jetzt zwei starke Partner im Boot. Seit 2014 wird das Projekt an sechs Standorten bereits erfolgreich umgesetzt. An 120 weiteren Kooperationsorten, darunter auch Villingen-Schwenningen, werden in diesen Tagen die Unterschriften unter die Verträge gesetzt. Mitte August wird Bianca-Lea Müller als Vermittlerin ihre beiden Büros im Jobcenter und bei der AOK beziehen. Die Integrationsfachkräfte im Jobcenters sind laut Merk bereits geschult, um unter ihren derzeit rund 1700 Klienten, darunter 570 Langzeitarbeitslose, diejenigen zu erkennen, die einer Gesundheitsförderung oder gar der Weiterleitung zu einem Facharzt bedürfen. Harald Rettenmaier, stellvertretender AOK-Geschäftsführer, weiß, dass auch der Stress einer Arbeitslosigkeit ihre Spuren hinterlassen kann. Selbst bei Menschen in bestehenden Beschäftigungsverhältnissen steige die Zahl der Fehltage aus psychischen Gründen stetig an. "Deshalb wollen wir nicht warten, bis es zu einer behandlungsbedürftigen Erkrankung kommt, sondern präventiv aktiv werden", sagt Rettenmaier. Eine "maßgeschneiderte" Gesundheitsförderung verspricht Thomas Schönbucher, "Wir wollen, dass die Arbeitslosen nicht in ein Loch fallen, sondern gesund bleiben", sagt der Stellvertreter des BKK-Landesverbandsvorstandes. Es gelte, rechtzeitig aktiv zu werden. Die Aufgabe von Fachkraft Bianca-Lea Müller wird es sein, für jeden Freiwilligen passende Angebote zu finden.