Das Team der Helios-Arena (von links): Ronny Augstein, Manuel Strohm, Patrick Mauch, Jacqueline Meissner, Klaus Hässler, Hermann Vikoler und Adrian Wrona. Foto: KEB Foto: Schwarzwälder Bote

50 Jahre: Von der Eisfläche bis zur multifunktionalen Helios-Arena am Schwenninger Bauchenberg

Rasantes Eishockey und fetzige Partys locken in die Helios-Arena am Bauchenberg in Schwenningen – und das seit 50 Jahren. Die Kunsteisbahn GmbH (KEB) blickt auf eine bewegte Geschichte zurück und wagt einen Blick in die Zukunft der multifunktionalen Halle unweit des Mooses.

VS-Schwenningen. Der Sport auf dem Eis hat in Schwenningen eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1904 zurückreicht. In diesem Jahr wurde der Schwenninger Eis- und Rollsportclub 04 (SERC 04) gegründet, der nun die Helios- Arena als Heimstätte nutzt. Damals spielte man allerdings noch auf dem vorderen See an der Rottweiler Straße.

Seit 1968 gab es am Bauchenberg erst einmal nur eine Eisfläche ohne Überdachung und jeglichen Schutz. Später wurde um diese Eisfläche eine Halle errichtet. Diese wuchs durch die Überdachung erst zum Eisstadion am Bauchenberg (seit 1976) und später stetig weiter zur Helios-Arena (seit 2008) mit insgesamt drei Hallen heran.

Kurz vor der Eröffnung der Eisfläche wurde 1968 auch die KEB gegründet. Die eigenständige Gesellschaft gehört mehrheitlich der Stadt Villingen-Schwenningen. Die KEB kümmert sich in Abstimmung mit der Stadt um alle Belange des Gebäudes.

Klaus Hässler übernahm vor neun Jahren die Stelle des Geschäftsführers der Gesellschaft. Er sei dazu gekommen wie die Jungfrau zum Kind, erzählt er. Sein Vorgänger Erich Schlenker durfte durch eine Gesetzesänderung nicht weiterhin gleichzeitig im Gemeinderat sitzen und Geschäftsführer der KEB sein.

Getreu dem Motto "Geht nicht? Gibt’s nicht!" hat Klaus Hässler einiges umgekrempelt. Unter ihm wurde ein Gesamtkonzept für den Eissport in der Helios–Arena entwickelt. Die Halle hat noch viel mehr als Eishockey zu bieten. Seine Vision: Ganzjähriges Eis, um der zweitgrößte Stützpunkt für Eissport in Baden-Württemberg zu werden.

An dieser Herausforderung arbeitet mit ihm sein starkes Team aus insgesamt fünf Kollegen, das sich wie eine zweite Familie aufeinander verlassen kann. Darunter der technische Leiter und Eismeister Hermann Vikoler sowie die gute Seele des Hauses, Jacqueline Meissner, die für die Verwaltung zuständig ist.

Hermann Vikoler kam Anfang der Neunziger in das Team des damaligen Eisstadions am Bauchenberg. Damit ist er am längsten dabei. Er kam damals "geschniegelt und gestriegelt" zum Vorstellungsgespräch in die Halle. Dort sagte man ihm, er könne mit diesen schicken Schuhen hier nichts anfangen, gab ihm die Schlüssel in die Hand und stellte ihn ein. In seiner Anfangszeit war die Halle noch offen und nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Seitdem hat sich viel zur Gebäudeoptimierung getan.

Team zusammengewachsen

Laut Jacqueline Meissner ist das Team über die Jahre zusammengewachsen, auch dank neu eingeführter Teambuilding-Maßnahmen. Klaus Hässler habe einen ganz neuen Stil und Ideen mitgebracht. Man habe sich daran gewöhnen müssen, dass die Aufgabenverteilung offener war und jeder seine eigenen Verantwortlichkeiten hatte. Es sei viel gefordert worden. Er habe es herausgekitzelt – und es habe funktioniert.

Das Gebäude wurde in Bezug auf Technik, Sicherheit, Umweltschutz, Funktionalität und Architektur modernisiert. Anlass dazu gaben unter anderem die Auflagen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Heimspielstätte der Wild Wings.

Die Projekte in Halle 1 des Kunsteisbahn-Areals (Haupthalle) wurden bereits umgesetzt. Bis zum Herbst 2019 sollen die Arbeiten in Halle 2 und 3 abgeschlossen sein. Dann wird es durchgehenden Betrieb über die Winter-Saison hinaus geben.

Die städtische Helios-Arena ist durch ihre Größe und Multifunktionalität eine Besonderheit in der gesamten Region. Sie steht der Bevölkerung für viele Zwecke zur Verfügung: Nicht nur der Besuch von Spielen der Wild Wings ist möglich, sondern auch das Eis- und Eiskunstlaufen oder Curlingspielen. Außerdem werden kulturelle Events wie Musicals oder Konzerte angeboten. Die Räume können auch gemietet werden, zum Beispiel für größere Feiern oder Tagungen.

Bis 2020 soll ein Green-Hotel in der Nachbarschaft eröffnen. Das würde den Eissport-Standort Schwenningen noch attraktiver für in- und ausländische Sportler machen, so die KEB. Und Klaus Hässler könnte seiner Vision bis zum wohlverdienten Rentenantritt einen großen Schritt nähergekommen sein: "Ich habe in dieser Stadt versucht, etwas zu bewegen – und ich denke, das ist mir auch gelungen."