Ein kleines silbernes Jubiläum kann Dirigent Wolfgang Wössner feiern. Mit "seinem" großen Blasorchester bietet er in der Johanneskirche ein großartiges Benefizkonzert. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Benefizkonzert: Stadtmusikdirektor Wolfgang Wössner feiert Jubiläum / Auftritt in der Johanneskirche

In den Dienst der guten Sache stellte sich das große Blasorchester der Stadtmusik Schwenningen, um die Wärmestube zu unterstützen. Das Programm in der Johanneskirche war ein Querschnitt aus 25 Jahren Dirigierkunst des erfahrenen Musikers Wolfgang Wössner.

VS-Schwenningen. Ein breites Spektrum boten die rund 70 Musiker, und ein Glanzlicht wurde mit Hardy Mertens’ "Xenia Sarda" aufgesteckt. Musikalische Bilder der Mittelmeerinsel wurden in opulenten Orchesterfarben in Nähe zu Mahler, Strauss oder Bernstein nachgezeichnet. Daneben konnten die Solisten Johannes Busch (Oboe), Bernhard Patz (Klarinette), Vladimir Justus (Horn), Petra Feilen (Querflöte) und Birgit Koch-Lipp (Sax) ihre Qualitäten beweisen.

Das Spektrum reichte von zarten Impressionen, über Trompeten-Fanfaren bis zu donnernden Episoden der Schlagwerker und einem effektvollen Schluss. Mit einem großen Crescendo vom leisen Piano bis zum mächtigen Forte wurde "Jesus bleibet meine Freude" von Bach als Auftakt gestaltet, und "Wagner pur" gab es mit dem Arrangement zu "Elsas Zug zum Münster". Zarte Liebesempfindungen wurden genau so transportiert, wie schwelgende Oper mit anschwellender Dynamik.

Aus dem reichhaltigen Oeuvre des Barockmeisters Francesco Manfredini wurde das bekannte Konzert für zwei Trompeten ausgewählt. Hier konnten die Bläser Stefan und Timo Zwerschina ihre Künste bei den Ecksätzen beweisen, und Bezirkskantor Christof Wünsch sorgte für orchestrale Gestaltung an der Orgel. Gelungen war sein intermezzoartiges, feierliches Adagio, das mit schmetternden Trompeten der Solisten bei rasanten Tempi eingerahmt wurde. Gelungen waren Ornamentik und Echowirkung.

Und nochmals Solisten: Ein Sax-Septett, in das sich Dirigent Wössner mit seinem Tenorsaxophon eingliederte, um Cohnes "Hallelujah" zu interpretieren – arrangiert durch das Eigengewächs Birgit Koch-Lipp, das sich als Altsax-Solistin auch bei "Amazing Grace" hervortat. Äußerst pittoresk wurde die Filmmusik "Henry V" mit Mittelalter-Feeling und dem gesungenen Hymnus "Non nobis Domine" gestaltet, ergänzt durch die Schlagwerk-Parade "Saltina" von Eckhard Kopetzki, eine heiße lateinamerikanische Salsa mit Güiro bis Congas. "Forrest Gump" war schließlich Dank der Akteure für den herzlichen Beifall des Publikums.

Der Wunsch der Pfarrerin Märit Kaasch, Spaß beim Zuhören und Musizieren zu haben, ging komplett in Erfüllung. Die Seelsorgerin dankte schließlich Dirigent Wolfgang Wössner, der 25 Jahre konsequent und mit großer Liebe das Blasorchester führte und wünschte weiterhin erfahrungsreiches Wirken. Kaasch wies auf die Wärmestube hin, die seit zwölf Jahren existiert und fünfmal pro Woche Menschen mit Frühstück und Mittagessen versorgt. Zwei hauptamtliche Mitarbeiter und eine Reihe ehrenamtlicher Helfer sorgen dafür, dass Sach- und Geldspenden sinnvoll eingesetzt werden. Das Benefizkonzert helfe, den Dienst an den Menschen zu unterstützen.