Die Chöre des Liederkranz Schwenningen beeindrucken mit einer musikalischen Reise durch die Welt der Filmmelodien. Fotos: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Chöre verabschieden sich mit Sternstunden des Gesangs vom Beethovenhaus

Am Samstagabend erlebten die Zuhörer im Beethovenhaus, in dem es keinen Platz mehr gab, einige Sternstunden des Gesangs.

VS-Schwenningen. In Kombination mit einem Ensemble der Musikakademie VS ermöglichten die gastgebenden Chöre des Liederkranz ihrem Publikum eine Reise durch das Universum bekannter Filmmelodien. Und so wehte noch einmal ein Hauch von Hollywood und Kinoflair durch das Veranstaltungs- und Festhaus, das im neuen Jahr eine neue Bestimmung erfährt.

Doch der Liederkranz nutzte die Gelegenheit und fügte in seinem einstigen Probe- und Vereinsdomizil den Hunderten von Veranstaltungen, zahlreichen magischen Momenten und unvergesslichen Stunden einen weiteren Höhepunkt hinzu. Vom ersten bis zum letzten Takt gelang es den Chören des Liederkranzes, ihre Begeisterung für den Gesang auf das Publikum zu übertragen, das mehrfach mit rhythmischem Klatschen, Applaus und Jubelrufen seine Meinung zu den Auftritten ausdrückte.

Es war das Wechselspiel zwischen dem musikalischen Leiter Daniel Sütö, seinen Chören und den Musikern des Akademieensembles die einem stimmigen Konzert einen Feinschliff gaben, der dafür sorgte, dass keiner der Zuhörer ruhig auf seinem Sitzplatz verharrte. Während den Übergängen zwischen den Liedern garantierte der Dialog zwischen Sütö und dem Publikum, dass der Stimmungsfaden nicht abriss.

Dem musikalischen Leiter gelang es, dank seinen gut aufgestellten Chören ein Programm auf die Beine zu stellen, das von Anfang bis zum Ende beste Werbung für eine aktive Beteiligung in einem der Chöre machte. Dabei wählte er Melodien aus den vergangenen neun Jahrzehnten der Filmgeschichte aus – was wie ein Dank an das ebenso alte Beethovenhaus erklang.

Mit "Moon River", "Singing in the Rain" und "Somewhere over the rainbow" tauchte der Gemischte Chor sein Publikum zum Auftakt in die Welt des Filmes ein. Wie ein Kurzclip erklangen auf der Bühne die Männer mit ihrem Maestro Sütö mit dem Stück "Das ist die Liebe der Matrosen". Es war die älteste Komposition des Abends und datierte aus dem Jahr 1931. Ein Auftritt von Klarinettensolistin Nadia Sofokleus und der Frauenchor beendeten einen ersten Konzertteil, der wie im Nu vergangen war.

Der zweite Teil begann wie der erste endete mit einer Leichtigkeit, die ansteckend auf das Publikum wirkte. Inzwischen bezogen die Little & Young Voices auf der Bühne ihre Positionen und lieferten einen Beleg für die positive Wirkung, die der Gesang auch auf die junge Generation haben kann. In vollem Schwung pushte Dirigent Sütö die jungen Sänger immer wieder zur Höchstleistung und erwies sich auch im zweiten Teil als ein Chorleiter, dessen Herz zu 100 Prozent für die Musik und den Gesang schlägt.

Höhepunkt nun war der gemeinsame Auftritt aller Liederkranzchöre, die mit dem Dschungelbuchklassiker "Probiers mal mit Gemütlichkeit" dafür sorgten, dass der Stimmungsfaden nicht abriss. Ein rotes Herz flog durch die Lüfte als der Chor mit einem "All You need is love", an die Blütezeit der Beatles und den Beginn einer einschneidenden Epoche erinnerte, die 1968 ihren Höhepunkt erfuhr.

Lautstarker Beifall hallte auch nach dem letzten Lied. Zu Standing Ovations durch das Publikum und der Zugabe "You raise me up" fiel der letzte Vorhang im altehrwürdigen Beethovenhaus, von dem sich der Liederkranz denkwürdig verabschiedete. Indes blickte die Vorsitzende Brigitte Jani-Lutz bereits in die Zukunft als sie für den März den ersten Auftritt des Liederkranzes in der Neckarhalle ankündigte.