Leopold Grimm (von links), Alexander Fritz, Martin Hahn, Kordula Kovac und Karl Rombach sprechen über aktuelle politische Themen. Foto: Schück

Wirtschaftsrat der CDU lädt zu traditioneller Abgeordnetenrunde ein. Kovac nimmt sich der Hebammen an.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Vom Intercity auf der Schwarzwaldbahn bis zur Hebammenproblematik reichte der Gesprächsstoff, den Politiker aller Parteien bei einem Treffen, das der Wirtschaftsrat der CDU, Sektion Villingen-Schwenningen/Donaueschingen jetzt im Hotel "Bosse" mit Gästen aus Wirtschaft und Politik hatten. Der Wirtschaftsrat der CDU empfinde sich als überparteilich orientierter Verein, betonte Sektionssprecher Alexander Fritz im Vorfeld der Veranstaltung, die traditionell als "Abgeordneten-Runde" stattfand.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac, die Landtagsabgeordneten Leopold Grimm (FDP), Martin Hahn (Grüne) und Karl Rombach (CDU) sprachen mit zirka 20 Gästen, unter ihnen zum Beispiel IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez und Rechtsanwalt, beziehungsweise Kommunalpolitiker Wolfgang Berweck diesmal nicht in Form einer Podiumsdiskussion, sondern an einzelnen Tischen des Lokals.

Die Intercitys auf der Schwarzwaldbahn hat sich Karl Rombach zum Anliegen gemacht. Der Landtagsabgeordnete berichtete von einem Treffen der IG Schwarzwaldbahn das gestern Morgen in St. Georgen unter Vorsitz des Vorsitzenden Michael Rieger stattgefunden hat. Rombach hob hervor, dass entlang der Schwarzwaldbahn Infrastruktur von prominenter Reichweite sei. Während sie vor zehn bis 15 Jahren "auf dem Abstellgleis" gewesen sei, habe sie nun eine starke Frequenz. Rombach befürchtet, dass durch mindere Fahrzeugqualität, zum Beispiel bei Waggon und Speisewagen, die Beliebtheit der Schwarzwaldbahn Einbußen erhalten könnte. "Wehret den Anfängen", so Rombach. Er habe viele Rückmeldungen von Anliegern bekommen, zum Beispiel aus St. Georgen und Schönwald.

Weiteres Anliegen von Rombach ist das der Unternehmen im ländlichen Raum, die Flächen benötigen, während der Flächenverbrauch eingeschränkt werden soll. Aktueller Anlass war ein Besuch Rombachs im Gewann Hagenmoos in St. Georgen. Industrieansiedlungen benötigen Parkflächen. Tiefgaragen sparen zwar Raum, seien aber, so Rombach, erheblich teurer als Parkplätze auf der Fläche.

Parkhäuser sind teuer

Ebenso seien Parkhäuser wesentlich teurer, so Rombach, der als Beispiel das Schwarzwald-Baar-Klinikum aufzählte, wo die Parkplätze für Mitarbeiter auf ebener Fläche geschaffen wurden, statt das Parkhaus um weitere Geschosse aufzustocken. "Dreh- und Angelpunkt ist der Flächenverbrauch im ländlichen Raum, es geht darum, die Flächen effektiv einzusetzen.

"Wir brauchen Parkflächen für unsere Unternehmen", bekräftigte Manfred Kühne von der Hochschule Furtwangen. "Eine Etage höher ist teurer, als in der Fläche Produktionsstätten und Parkplätze einzurichten." Auch für Studenten in Furtwangen würden Parkplätze benötigt. Erwin Koller von der ahg Autohandelsgesellschaft mbH VS meinte, das die "just in time-Belieferung" große Logistikzentren nicht mehr benötige.

Als weiteres Thema wurde über Mobilitätskonzepte für den ländlichen Raum gesprochen. Trotz des "selbstfahrenden Autos, das im Genfer Autosalon vorgestellt wurde, müssten erst mal die Verkehrsteilnehmer analysiert werden und erreichbar sein, meinte Kühne. Das gelte beispielsweise auch für Fahrräder. Eine immer größere Rolle im Automobil spielen smartphones, mit denen man bereits Türen öffnen und navigieren kann.

Kordula Kovac wird sich im Bundestag dafür einsetzen, dass Hebammen eine Berufsversicherung bekommen und weiter tätig sein können (wir haben berichtet). Die CDU-Bundestagsabgeordnete hat bereits Gesundheitsminister Hermann Gröhe angesprochen. Martin Hahn (Grüne) und Leopold Grimm (FDP) sprachen mit den anderen Gästen das Thema Bildung und Infrastruktur im ländlichen Raum an.