Kündigen den Aktionstag "Berufsfeld Pflege – Mach mit!" am 11. Oktober an: Martin Hayer, Regina Büntjen, Anna Hils, Stefanie Kramer, Karin Schirmaier, Jochen Früh, Monika Fadhila, Katharina Puglisi, Ariane Moosmann und Ralf Schneider (von links). Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Aktionstag: 500 Gäste bei Veranstaltung / Riesiger Bedarf

Schwarzwald-Baar-Kreis. Was mit 150 Besuchern begann, war im vergangenen Jahr bereits auf 500 Interessierte angewachsen. Deshalb werde man den Aktionstag in diesem Jahr in zwei Blöcke (von 8 bis 10 Uhr und von 10.30 bis 12.30 Uhr) teilen, sagt Ariane Moosmann vom Sozialamt des Kreises, die gemeinsam mit Regina Büntjen (Gesundheitsamt) den AK Pflege koordiniert. Auf den Bereich der Pflege komme in den nächsten Jahren ein riesiger Bedarf zu, sagt Gesundheitsamtsleiter Jochen Früh.

Viele Verbesserungen seien schon geschafft, weitere müssen in Angriff genommen werden. Der Aktionstag trage zur Aufwertung des Berufszweiges bei. Dabei fehle es nicht zwingend an Personal, weiß Martin Hayer, Leiter des AWO Seniorenzentrums in Schwenningen.

Die Ausbildungszahlen steigen – allerdings auch der Bedarf an Pflegekräften. Die Bezahlung sei mit rund 1000 Euro Ausbildungsvergütung und bis zu 3000 Euro brutto in der Altenpflege zudem besser als ihr Ruf. Das schlechte Image der Branche führt Hayer eher auf den Pflegeschlüssel zurück, der einen mit Geld nicht aufzuwiegenden Druck auf die Pflegekräfte ausübe und "das ist ein politisches Problem". Einen Beruf "mit Herz und Verstand" zu erlernen, haben sich Katharina Puglisi und Anna Hils ausgesucht – die zweifache Mutter in Teil-, und die Realschülerin mit Mittlerer Reife in Vollzeit an der Albert-Schweitzer-Schule.

Die Schulangebote in Richtung Pflege seien vielschichtig und individuell, sagt Lehrerin Karin Schirmaier. Fast 250 Schüler werden derzeit zu Alltagsbetreuern, Altenpflegehelfern und Altenpflegern ausgebildet oder auf weiterführende Studiengänge vorbereitet. Alternativen gibt es trotzdem noch. Am Schwarzwald-Baar-Klinikum lernen derzeit 156 angehende Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen, beides mit Aufstiegsmöglichkeiten. "Zurzeit werden alle übernommen", sagt Stefanie Kramer, berichtet aber auch von einer Warteliste zur Ausbildung. Pflegekräfte in der Ambulanz erleben den Beruf aus einem anderen Blickwinkel heraus. "Wir kommen als Gäste in die Haushalte und arbeiten selbständig", sagt Monika Fadhila von der Diakonie ambulant. Auch hier wird, wie in vielen anderen ambulanten Pflegediensten auch, ausgebildet.

Die Nachfrage sei groß, der Bedarf aber auch, bestätigt Fadhila. "Die Menschen geben einem so viel zurück", schwärmt derweil Anna Hils, die im zweiten Lehrjahr als Altenpflegerin ist und den Praxisteil im Lorenzhaus in St. Georgen absolviert. Bewusst habe sie sich gegen das Abitur entschieden und für einen Beruf, "bei dem ich abends zufrieden nach Hause komme". Dieses "Gespür", wie es Schulrat Ralf Schneider nennt, übermittelt von Schüler an Schüler, sei eines der Erfolgsrezepte des Aktionstages.

Anmeldungen für die Teilnahme am Aktionstag (11. Oktober, ab 8 oder 10.30 Uhr) sind bis 24. September erforderlich und über ariane.moosmann@lrasbk.de oder r.buentjen@lrasbk.de möglich.