Jürgen Roth hat seinen Platz im Rathaus eingenommen. Foto: Eich

Schlüsselübergabe, Tour durchs Rathaus und erste Abstimmungen: Arbeit in VS hat begonnen.

Villingen-Schwenningen - Schlüsselübergabe, Willkommenstour und erste Abstimmungen: So gestaltete sich der erste (offizielle) Arbeitstag von Jürgen Roth, dem neuen Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen.

Eines scheint gleich zu Beginn des Tages klar, als Jürgen Roth am Mittwochmorgen seinen neuen Arbeitsplatz im Villinger Rathaus betritt. So aufgeräumt und leer wird sein Schreibtisch vermutlich nicht lange aussehen. Denn abgesehen von vier Mappen und einer Orchidee ist dieser noch gänzlich unbedeckt. "Ich habe auch extra meine Umzugskartons noch daheim gelassen – ich wollte das hier nicht schon alles rumstehen haben", berichtet Roth, der sich in den denkmalgeschützten Räumlichkeiten mit Blick auf das Villinger Münster sichtlich wohlfühlt.

An seiner Seite an diesem Morgen: Bürgermeister Detlev Bührer. Dieser hatte gar seinen alljährlichen Skiurlaub auf Ende Januar verschoben, um Roth an seinem neuen Arbeitsplatz zu begrüßen und ihn zumindest in der Anfangszeit beiseite zu stehen. "Das ist gerade eine ruhige Zeit, viele in der Verwaltung sind noch im Urlaub", so Bührer. Auch würden zwischen den Jahren und Anfang des Jahres beispielsweise "nur 15 Prozent an Post an, was normal reinkommt". Ideal also, um sich im Rathaus zunächst einmal zurecht zu finden.

Und so lief der erste Morgen im Zentrum der VS-Macht: Mit seiner dunklen Mercedes-Limousine (bislang fährt Roth noch mit seinem Tuninger Dienstfahrzeug) rollt der 55-Jährige um 8.30 Uhr auf den Hof des Rathauses und wird an seinem neuen Arbeitsplatz zunächst von den Sekretärinnen und Bührer in Empfang genommen. Mit ihm findet dann auch die erste Besprechung statt. "Es ging zunächst darum, Termine abzustimmen, erste Sitzungen vorzubereiten und einfach einen Überblick zu erhalten", so der ehemalige Bürgermeister von Tuningen. Und: Roth wird selbstverständlich auch gleich der Zutritt zu den Rathäusern ermöglicht. Zwei Schlüssel – einer für den Villinger Amtssitz und einer für das Schwenninger Haus – erhält er dazu. Ein "V" auf dem einen und ein "S" auf dem anderen Schlüssel sorgen dafür, dass Roth gleich den passenden Türöffner parat hat.

Zwei Rathäuser, das hatte Roth in Tuningen nicht. Was ist denn im ersten Moment noch anders im Vergleich zu seinem bisherigen Job, den er 15 Jahre lang inne hatte? "Grundsätzlich ist hier natürlich alles etwas größer, die Abläufe sind anders", so der neue Chef des Oberzentrums. Doch wie VS und die Verwaltung ticken, wird Roth erst nach und nach erfahren. Dazu dient auch seine Willkommenstour durch die Ämter, die noch am Vormittag startete. "Ich möchte natürlich zuerst mein Kernteam kennenlernen", berichtet er. Sprich: Persönlicher Referent, die Pressestelle und die Geschäftsstelle des Gemeinderats. Zumindest sein persönlicher Referent muss sich jedoch nicht vorstellen – schließlich handelt es sich hier (noch) um seinen bei der OB-Wahl unterlegenen Konkurrenten Jörg Röber.

Aber auch die anderen Ämter an den verschiedensten Verwaltungsstandorten möchte Roth in den kommenden Wochen und Monaten besuchen. Viele der Amtsleiter kenne er schon, es gehe aber darüber hinaus um den Apparat, der dahinter steht.

Und dann wird es sowieso schon bald um die "heißen Themen" gehen, wie sie der Oberbürgermeister nennt: Verwaltungszusammenführung, Kindertagesbetreuung, Schulen, Straßen und Feuerwehr. Es ist also definitiv nur eine Frage der Zeit, bis sich der Schreibtisch von Jürgen Roth füllt.