Die Bagger waren gestern auf dem ehemaligen Krankenhaus-Areal damit beschäftigt, Vorarbeiten zum Abriss des ersten Schwesternwohnheims durchzuführen. Es war das erste Hochhaus in der Geschichte Villingens. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Abriss auf ehemaligem Krankenhaus-Areal gehen zügig voran / Auch Arbeiten an Leitungen

Von Marc Eich

Villingen-Schwenningen. Kaum ein Stein steht mehr auf dem anderen beim ehemaligen Krankenhaus-Areal in Villingen. Nun geht es auch den Schwesternwohnheimen an den Kragen.

Mit einem Stück Wehmut blicken derzeit viele Bürger auf das mit Schutt übersäte Areal, auf dem bis vor einigen Wochen noch das alte Krankenhaus in der Vöhrenbacherstraße stand. Von den Bauten ist der Großteil bereits verschwunden. "Es ist schon ein bisschen komisch, wenn man hier her fährt und sich das so anschaut", erzählt eine Anwohnerin, die gestern beobachtete, wie die Bagger nun auch vor dem ersten Schwesternwohnheim stehen, um die Vorarbeiten für deren Abriss durchzuführen. Hier werden derzeit vor allem Verkleidungen entfernt und wie gewohnt fein säuberlich und mit unglaublicher Präzision der großen Greifer nach Material sortiert. Bald wird man sich hier ebenfalls durch die Fassade fressen.

"Das ging jetzt alles wahnsinnig schnell, ich war einige Tage nicht da und nun ist schon alles dem Erdboden gleichgemacht", so die Frau. Und tatsächlich – selbst die ehemalige Kinderklinik besteht derzeit nur noch aus dem Erdgeschoss. Nicht mehr lange und auch dieses wird in Einzelteile zerlegt.

Mit dem Schwesternwohnheim verliert die Stadt ihr erstes Hochhaus. Es wurde erst nach dem Bau des Krankenhauses (Eröffnung Dezember 1961) hochgezogen. Das zweite Schwesternwohnheim wurde in einem weiteren Bauabschnitt, gemeinsam mit dem Kinderkrankenhaus (Eröffnung Mai 1971), erstellt. Zusammen hatten sie eine Kapazität von 200 Betten. Damit ist es nun aber endgültig vorbei.

Genug Zeit, sich die Abrissarbeiten von der Vöhrenbacherstraße aus anzusehen haben derweil die dortigen Autofahrer. Denn in dem Bereich finden aktuell Arbeiten an den Versorgungsleitungen statt, in deren Verlauf ein Fahrstreifen gesperrt werden muss. Der Verkehr wird mithilfe eine Ampelanlage geregelt, was zumindest in den Stoßzeiten für eine gewisse Wartezeit sorgt.

Wie die Stadtwerke SVS auf Nachfrage erklären, lässt der Bauträger Topbau, der das ehemalige Klinikareal gekauft hat und dort ein Wohngebiet plant, Leitungen verlegen. Der bisherige Standort der Wasserrohre sowie Gasleitungen werden im Rahmen der Neugestaltung zum Friedrichspark bebaut.

Bis zum Ende des Jahres will man den Abriss komplett abgeschlossen haben, denn noch in diesem Jahr sollen auf dem insgesamt 48 000 Quadratmeter großen Gelände die Erdarbeiten für die Neubauten beginnen. Im ersten Bauabschnitt (Zufahrtsbereich bis an den ehemaligen Klinikpark) entstehen Eigentumswohnungen, Reihen- sowie Kettenhäuser – insgesamt 150 Einheiten. Insgesamt will Topbau 400 Wohneinheiten entstehen lassen.