Generationenwechsel gelingt nur Liberalen / Künkel und Rabe geben noch lange nicht auf

Von Eva-Maria Huber und Alicja Bienger

Villingen-Schwenningen. Da waren sich eigentlich alle Fraktionen einig. Der Generationenwechsel war erwünscht, hat aber bei der Neuwahl des Gemeinderates nur marginal geklappt.

Marcel Klinge (FDP), mit 33 Jahren wahrscheinlich der jüngste Mandatsträger im neuen Gemeinderat der Doppelstadt, betrachtet das Wahlergebnis "mit einem lachenden und einem weinenden Auge", wie er sagt. "Den dritten Sitz haben wir nur knapp verpasst", bedauert Klinge, er und Parteifreund Frank Bonath (knapp 3000 Stimmen) sind die einzigen Vertreter der Liberalen im kommunalen Gremium. Klinge versucht dennoch, das Ergebnis positiv zu sehen: "Wir haben einen radikalen Generationenwechsel bei den Liberalen geschafft." Er werde sich als junges Gemeinderatsmitglied verstärkt für jüngere Wähler einsetzen. Ihm schwebe unter anderem eine Internetübertragung von Gemeinderatssitzungen sowie eine intensive Online-Berichterstattung auch über soziale Netzwerke vor.

Der CDU-Spitzenkandidat Dietmar Wildi bedauert ebenso wie der Top-SPD-Mann Edgar Schurr, dass es zumindest für ihre Parteien kein junger Bewerber in den Gemeinderat geschafft hat. Bei den Grünen und den Freien Wählern sieht es nicht anders aus, "obwohl wir einige Leute auf der Liste hatten", so Erich Bißwurm (FWV). Für die SPD tröstet sich Schurr damit, dass Daniel Künkel (22) mit 4500 Stimmen ein " respektables Ergebnis" erzielt habe. Auch Künkel selbst sieht das Ergebnis als Achtungserfolg und damit als Basis dafür, "sich weiter bekannt zu machen und bei den nächsten Gemeinderatswahlen erneut anzutreten".

CDU-Kandidat Raphael Rabe (22) ist zwar etwas enttäuscht, dass er es nicht in den Rat schaffte. Aber "die etwa 5600 Wählerstimmen" sind für ihn ein Ansporn, bei der nächsten Wahl erneut zu kandidieren. "Denn eines ist klar: VS braucht dringend junge Gemeinderatsmitglieder."