Eisenbahner und Musiker: Rund 55 Jahren sind es her, dass Norbert Neininger während seiner Lehre im Bahnbetriebswerk Villingen mit der gesamten Belegschaft fotografisch verewigt wurde. An Silvester feiert er 70. Geburtstag. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Ehemaliger Dirigent der Tannheimer Kapelle feiert seinen 70. Geburtstag

VS-Tannheim. An Silvester kann Norbert Neininger aus der hinteren Gemeindewaldstraße kurz vor der Tannheimer Nachsorgeklinik seinen 70. Geburtstag feiern.

Ein Leben mit viel Musik drin und Leidenschaft dafür, denn ohne Musik kennt man ihn eigentlich nicht. Seit 60 Jahren gehört er der Musikkapelle Tannheim an, insgesamt 30 Jahre lang war er Dirigent, von 1983 bis 2006 in Tannheim und anschließend in Sumpfohren. In seiner Zeit als musikalischer Leiter war ihm die Jugendausbildung besonders wichtig. Wie vielen Zöglingen er das musikalische Einmaleins beibrachte, bringt er aber nicht mehr zusammen. Wertungsspiele waren eine große Herausforderung. Die beste Wertung war ein erster Rang mit Belobigung, in der Punktewertung ganz knapp hinter der Bestnote.

Musik war nicht nur harte Arbeit, sondern auch Fest. Neininger denkt an das kameradschaftliche Miteinander und die zahlreichen auswärtigen Gastspiele, insbesondere bei den Kapellen in den Tannheims an der Iller und in Tirol. Sein persönlicher Musikstil reicht von volkstümlich bis modern, auch Jazz ist kein Tabu. Konzertant mit der Musikkapelle bevorzugt er eher moderne Musiken.

Ein Leben neben der Musik gab es für den gebürtigen Villinger aus Volkertsweiler, woher seine Mutter stammt, dann doch auch noch. Als Brotberuf lernte er Maschinenschlosser und Schweißtechniker beim Bahnbetriebswerk Villingen und blieb auch nach der Auflösung des BW Ende der 1970er-Jahre der Eisenbahn treu. Nicht mehr Reparatur und Umbauarbeiten an Lokomotiven waren auf der Tagesordnung, sondern als Öl- und Gasfeuerungsmonteur sorgte er bis zum Ruhestand auf Bahnhöfen und Stellwerken im südwestdeutschen Raum für eine warme Stube. Das landwirtschaftliche Anwesen seiner Eltern in der Gemeindewaldstraße baute er in Eigenarbeit zu einem Wohnhaus um. Mit dem alten Hanomag seines Vaters, Baujahr 1957 mit zwölf PS, den er zwischenzeitlich restauriert hat, kurvt er in der Freizeit gerne einmal durch die Gegend.

Rückendeckung für sein aufreibendes musikalisches Privatleben bekam er von seiner Frau Karin, mit der er in absehbarer Zeit die goldene Hochzeit feiern kann. Sein Sohn mit Frau und zwei Söhnen vervollständigen die Familie. Sie werden am Jahresende sicherlich nicht die einzigen Gratulanten bleiben.