Mit dunkelroten Polstersesseln, die den Besuchern einen erhöhten Komfort bieten, stattet die Stadt das Theater am Ring aus. 130 Stuhlpaten hat der Freundeskreis Kultur bisher gewonnen, die zur Finanzierung beitragen. Foto: Amt für Kultur Foto: Schwarzwälder Bote

Ausschuss: Theater am Ring erhält Sitzgelegenheiten mit Komfort / Freundeskreis gewinnt 130 Stuhlpaten

VS-Villingen. Für die Besucher des Theaters am Ring in Villingen geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Zur neuen Spielzeit ab Herbst 2018 ist der Saal mit einer neuen Bestuhlung ausgestattet. Einstimmig hat der Verwaltungs- und Kulturausschuss am Mittwochabend den Sperrvermerk aufgehoben und die Mittel in Höhe von 325 000 Euro freigegeben.

Der Gemeinderat hatte im vergangenen Jahr beschlossen, die fast 50 Jahre alten Stühle auszutauschen, da eine weitere Neupolsterung nicht mehr ausreicht. Da der Freundeskreis Kultur Villingen-Schwenningen über Stuhlpatenschaften zur Finanzierung des Projekts beitragen wollte, war die Haushaltsstelle mit dem Sperrvermerk versehen.

Bei ersten Diskussionen waren nicht alle Gemeinderäte von der Spendenaktion begeistert, da sie vielmehr die Stadt in der Pflicht sahen, für die neue Möblierung aufzukommen. Doch nun gab es unisono von den Fraktionen viel Lob für diese Initiative. Rund 130 Stuhlpaten und damit mehr als 50 000 Euro hat der Freundeskreis inzwischen gewonnen. Bisher zwar nicht die angestrebte Hälfte der 684 neuen Polstersessel, dennoch zeigten sich alle begeistert vom Erfolg. Er selbst habe den Vorstoß der Kulturliebhaber von Beginn an begrüßt, betonte Oberbürgermeister Rupert Kubon. Auch in anderen Städten gebe es solche Projekte, in denen sich der Stolz der Bürger auf ihre kulturellen Einrichtungen widerspiegele.

Die 130 Patenschaften seien eine tolle Zahl, freute sich denn auch die CDU-Fraktionsvorsitzende Renate Breuning, zumal eine solche Kultur des Sponsorings in der Doppelstadt nicht verankert sei. Weitere Spenden seien natürlich willkommen. Auch Bertold Ummenhofer von den Freien Wählern gab zu, positiv überrascht von dieser guten Resonanz zu sein, die dem Engagement des Kulturamts und des Freundeskreises zu verdanken sei. Und 400 Euro je Stuhl seien immerhin eine stolze Summe, stellte Frank Banse, SPD, fest. Nicht jeder könne einen solchen Betrag spenden, aber wer es sich leisten könne, dürfe gerne noch mitmachen, warb er um weitere Sponsoren. Auch der grüne Fraktionsvorsitzende Joachim von Mirbach von den Grünen lobte den Einsatz für die neuen Stühle und freute sich über das gute Ergebnis. Es sei um so erfreulicher vor dem Hintergrund, dass es in Villingen-Schwenningen keine große Spendenbereitschaft für solche Projekte gebe, erklärte Dirk Caroli, FDP.

Und es besteht eine weitere Möglichkeit, den Einbau der neuen Sitzgelegenheiten zu fördern: durch den Kauf von alten Sesseln aus dem Theater am Ring. Wer Interesse hat, kann sich beim Amt für Kultur melden. Geplant ist, die Bestuhlung in der Spielzeitpause zwischen Juli und September auszutauschen. Ab Herbst nehmen die Besucher dann in den dunkelroten Polstersesseln mit verlängerter Sitzfläche, höheren Rücken- und längeren Armlehnen Platz. Zum erhöhten Komfort trägt zudem ein größerer Reihenabstand bei, durch den sich die Zahl der Sitze von 870 auf 684 verringert.