Nach den Konzerten mit fünf Gastdirigenten wählen die Mitglieder des Sinfonieorchesters Villingen-Schwenningen am Samstag, 13. Oktober, unter diesen Bewerbern einen Nachfolger des langjährigen musikalischen Leiters Jörg Iwer. Foto: Sinfonieorchester Foto: Schwarzwälder Bote

Sinfonieorchester: Wahl des Nachfolgers von Jörg Iwer steht an / Spannendes Jahr liegt hinter dem Ensemble

Eine aufregende Saison liegt hinter dem Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen, einen spannenden Tag haben die Musiker vor sich: Nach Konzerten mit fünf Gastdirigenten wählen sie am Samstag, 13. Oktober, unter diesen Bewerbern den neuen Leiter für die nächsten fünf Jahre.

Villingen-Schwenningen. Nachdem sich das Ensemble und Jörg Iwer nach mehr als 20-jähriger erfolgreicher Zusammenarbeit getrennt hatten, ließen der Vorsitzende Andreas Dobmeier und die Musiker ihre Kontakte spielen, so dass sie vier Männer und eine Frau als Kandidaten für die Nachfolge gewinnen konnten. Mit Thomas J. Mandl, Helmuth Reichel Silva, Hannes Reich, Sabine Schönberger und Achim Fiedler haben in den vergangenen Monaten hochkarätige Musiker ihre Visitenkarte beim Ensemble und dem Publikum abgegeben. Vom traditionellen Neujahrskonzert bis zum Programm "Memento" zum Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und dem Tag der Deutschen Einheit reichte die Spanne. Eine Vielfalt, die auch die rund 200 Mitglieder des Orchesters begeisterte.

Dieses Jahr bleibe sicherlich allen Musikern als ein besonderes Erlebnis in Erinnerung, stellt Heike Heuser, zweite Vorsitzende des Orchesters, fest. Es sei eine tolle Erfahrung gewesen, all die verschiedenen Programme mit diesen breiten Themenwelten auf die Bühne zu bringen. "Vom ersten Konzert an war es eine inspirierende und spannende Saison", erzählt sie. Denn in den 20 Jahren, in denen Iwer am Pult gestanden sei, habe sich bei allem Erfolg doch die ein oder andere Gewohnheit eingeschliffen. So sei es jetzt einzigartig gewesen, mit all den unterschiedlichen Typen an Dirigenten zusammenzuarbeiten.

Mit wem es in den nächsten Jahren weitergeht, entscheidet sich am Samstag. Dann kommen alle Musiker, die in diesem Jahr bei den Auftritten mitgewirkt oder auch nur mit geprobt haben, zusammen und wählen den neuen künstlerischen Leiter. Alle Kandidaten seien nach wie vor an dem Chefposten in Villingen-Schwenningen interessiert, erklärt Heike Heuser. Andreas Dobmeier habe als Vorsitzender im Vorfeld der Wahl nochmals alle Bewerber angeschrieben und keine Absage bekommen. "Alle wollen noch zu uns", erzählt sie lachend. "Intern gibt es durchaus Favoriten", verrät sie. Doch Namen nennt sie vor der Abstimmung nicht.

Vom ersten Konzert an habe jeder beteiligte Musiker die einzelnen Gastdirigenten nach dem Abschluss des gemeinsamen Projekts in einem Fragebogen bewertet, das fachliche Können ebenso beurteilt wie die Methoden- oder die Sozialkompetenz und die Persönlichkeit. Da gehe es beispielsweise auch um die Präzision des Dirigats oder die Motivation der Musiker, erläutert die Cellistin. Zudem war die Meinung des Publikums gefragt.

Jetzt trägt das als Verein organisierte Sinfonieorchester diese Meinungen zusammen. In geheimer Wahl küren die Musiker den neuen Dirigenten. Sollte im ersten Wahlgang keiner die absolute Mehrheit auf sich vereinen, komme es zu einer Stichwahl unter den beiden Stimmenkönigen, schildert Heike Heuser das Verfahren. Und bei Stimmengleichheit entscheide das Los. Gleich im Anschluss sei eine außerordentliche Mitgliederversammlung angesetzt, um den Namen des künftigen musikalischen Leiters zu verkünden. Jetzt ist sie selbst gespannt, auf wen die Wahl fällt. Sicher ist jedenfalls eines: "Wir freuen uns, dass wir einen neuen Dirigenten bekommen und jetzt richtig loslegen können", blickt sie voller Euphorie der Saison 2019 entgegen. Dann warten auf Musikfreunde wieder fünf Konzerte im Franziskaner in Villingen und Gastaufritte in der ganzen Region, bei denen dann einer der bisherigen Gastdirigenten das Heft langfristig in der Hand hat.