"Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein" heißt ein Qualifizierungsprojekt, bei dem sich diese Frauen fit machen lassen für Arbeiten in der Gastronomie. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Training: Die meisten können auf Anhieb vermittelt werden

Schwarzwald-Baar-Kreis. Sie kommen von den Philippinen, aus Polen, Rumänien und Spanien, aus Nigeria, Syrien und dem Iran, sie sind alle Mütter und sie nutzen die Chance, sich beruflich zu qualifizieren. Rund 20 Frauen erhielten in der Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe (HoGa) Grundkenntnisse für die Arbeit in der Gastronomie. Vier Wochen dauerte der Baustein einer neunmonatigen Qualifizierung beim Bildungszentrum Vatter, die vom Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Landratsamt Tuttlingen, der Bundesagentur für Arbeit, den Jobcentern Tuttlingen und Schwarzwald-Baar sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) unterstützt wird.

Michael Vatter ließ sich nicht lange bitten und setzte die Initiative "Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein" sofort um. Die Frauen erhalten neben EDV-Grundlagen und Sprachunterricht auch Einblicke in die Gastronomie und den Verkauf, lernen ihre Persönlichkeit schätzen und trainieren soziale Kompetenzen.

In der HoGa begeisterte die Gruppe beim theoretischen und praktischen Training mit ihrer Freundlichkeit und Motivation. "Die Grundstimmung war immer positiv", lobte Stephen Riedlinger, neben Rolf Lohrer und Thomas Stolz einer der drei Fachlehrer, die sich außerhalb ihres Deputates und während der Schulferien den Frauen annahmen. Schulleiter Robert Fechteler ergänzte das Lob um die Einschätzung, dass "ein großer Teil sofort in Stellen vermittelt werden könnte", da die Gastronomie dringend "nette und kompetente Fachkräfte" brauche.

IHK-Bildungsberater Klaus Ringgenburger legte den Damen nahe, sich in einem der acht Berufe im Hotel- und Gaststättengewerbe oder dem Verkauf ausbilden zu lassen – möglich auch in Teilzeit- und verwies dazu an die IHK-Lehrstellenbörse.

In den nächsten vier Wochen werden die Mütter auch mit der Arbeit im Verkauf vertraut gemacht. Für Michael Vatter, seit 40 Jahren in der beruflichen Bildung tätig, ist das auf vier Jahre angelegte ESF-Projekt ein Erfolgsmodell, dem noch zwei weitere Durchgänge folgen werden, der nächste beginnt am 25. April.

Anmeldungen sind bei Marina Paganini (Telefon 07721/50 62 60) möglich.