Nachdem Gras und Pflanzen zurückgeschnitten sind, wird der Unrat sichtbar. Foto: Parage

Hinterlassenschaften in der Natur kommen zum Vorschein. Stadtverwaltung verständnislos.

VS-Schwenningen - Am Einstieg in den Neckartal-Weg herrscht Chaos in Grün – vorübergehend. In den vergangenen Tagen waren im Bereich zwischen der Alten Herd- und der Talstraße nämlich die Mitarbeiter der Technischen Dienste VS (TDVS) im Einsatz. Das kurz gemähte Gras enthüllt derweil, wie viel Müll entlang des Wegs wild entsorgt wird.

Übeltätern ist kaum beizukommen

Die Mäh- und Grünschnittarbeiten finden in regelmäßigem Turnus statt, erklärt Oxana Brunner, die Pressesprecherin der Stadt. Was zunächst nach Unordnung aussah – Grünschnitt und andere Pflanzenreste lagen kreuz und quer herum, sogar im Neckar, seit gestern sind sie zu Haufen aufgetürmt –, ist also eine ganz normale Mähaktion. Die TDVS-Mitarbeiter werden auch in der kommenden Woche noch zu tun haben entlang des Radwegs. Zu schaffen dürfte ihnen auch der Müll machen, der überall zu finden ist. Das schlimmste haben sie inzwischen beseitigt. Wie leere Flaschen, zerrissene Chipstüten und andere Verpackungen, die nicht nur auf den Grünflächen, sondern auch im Wasser lagen. Dabei gibt es in dem Bereich einen Mülleimer.

"Das ist leider ein leidiges, aber ständiges Problem – nicht nur in Villingen-Schwenningen", berichtet Brunner. Und in der Stadt nicht nur entlang des Neckartal-Wegs, sondern auch am Vorderen See oder im Neckarpark. Was auffalle: "Ein Mülleimer ist da, und der Müll liegt daneben. Das ist absolut frustrierend." Die Sauerei aufräumen müssen dann wiederum die TDVS-Leute. Sie seien zur Stadtreinigung regelmäßig unterwegs, je nach Bereich sogar täglich – etwa in der Innenstadt. Den Übeltätern Herr zu werden, sei schwierig, berichtet die Pressesprecherin. Dass der kommunale Ordnungsdienst jemanden auf frischer Tat ertappt, der gerade seinen Abfall fallen lässt, wäre schon ein großer Zufall.

Chipstüten und Flaschen sind das eine, ein anderes, großes Problem ist in der Doppelstadt auch immer wieder die Entsorgung von Hausmüll, Bauschutt oder alten Elektrogeräten beispielsweise im Wald. Bei Hausmüll besteht zumindest die Chance, einen Hinweis auf den Verursacher in dessen Hinterlassenschaften zu finden. "Das ist aber der Einzelfall. Leider", berichtet Oxana Brunner. Dann werde geschaut, was die Entsorgung gekostet habe und ob ein Bußgeld fällig werde.

Sie erinnert an einen anderen Vorfall, die wilden Müllablagerungen an der Römäusquelle im Frühjahr. Dort hatte die Stadt Bürger gebeten, die etwas Verdächtiges beobachtet hatten, sich zu melden. In diesem Fall seien durchaus nützliche Hinweise eingegangen. Und im Fall des Neckartal-Wegs? Da müssen nun einmal mehr die Mitarbeiter der Technischen Dienste ran.