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Im Oktober zieht muslimische Gemeinde an Güterbahnhof. Größere Feste feiern sie schon.

Villingen-Schwenningen - Das Fastenbrechen nach dem Ramadan haben die Muslime in Villingen schon in ihrer neuen Moschee gefeiert. Die Arbeiten im Gebetshaus gehen voran. Abgeschlossen aber sind sie noch lange nicht.

"Die Maler sind gerade im Urlaub", sagt Sadik Deniz, Vorstand der türkisch-muslimischen Gemeinde in Villingen. "Gleich danach geht es weiter". Noch sind nicht alle Wände in der neuen Moschee verputzt und gestrichen. Auch an der Treppe, die vom ersten Stock des Gebetshauses ins zweite Obergeschoss führt, in dem sich später die Frauen aufhalten werden, muss noch einiges getan werden. Wichtig sei vor allem erst einmal das Geländer im Frauen-Gebetsraum, der auf einer Art großen Galerie liegt, über die Frauen und Männer beim Gebet zumindest akustisch verbunden sind.

Größere Feste feiern sie zwar schon in der neuen Moschee, im Oktober wollen die Muslime dann aber endgültig aus dem Kaiserring in die Güterbahnhofstraße umziehen.

Vorher müssen noch der Teppich verlegt und die Gebetsnische sowie die Predigtkanzel eingebaut werden. "Es ist mir wichtig, dass alle Gemeindemitglieder bei der Auswahl und Gestaltung mitreden", betont Deniz. Schließlich sei es ein Gebetshaus für alle, der knapp 300 Gemeindemitglieder. Möglichkeiten gäbe es viele: Eine Kanzel aus Holz, oder, was Deniz persönlich besser gefällt, aus Marmor. Die allerdings wäre noch teurer. Und dazu kommt noch der große Kronleuchter für die Kuppel. "Der kostet auch einiges", weiß Deniz. 1,2 Millionen Euro habe die Gemeinde mittlerweile in die Moschee investiert. 1,5 Millionen werden es sein, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, schätzt Deniz. "860 000 Euro kommen von der Bank", sagt er.

Zuschüsse habe es keine gegeben. Komplett selbstständig habe die Gemeinde den Bau finanziert, durch Verkaufsaktionen und vor allem über Spenden. Um die bittet der Vorstand seine Mitglieder auch weiter. "Viel ist schon geschafft", sagt er. Doch ganz fertig werde die Moschee bis zum Umzugstermin nicht werden. Sechs bis neun weitere Monate rechnet er für das Anlegen der Außenanlagen mit Parkplätzen und einem Spielplatz. Außerdem fehlen noch Stühle für den Gemeinschaftsraum, auch die Teeküche ist noch nicht ganz fertig und ganz wichtig: die Eingangstür zum neuen Gebetshaus. Die muss auch noch eingebaut werden. Bevor sie dann im Frühjahr feierlich geöffnet werden kann.