Anton Gereitzik (links) und Thorsten Löhr von der Commerzbank freuen sich über die Ergebnisse der Studie. Foto: Hilbertz Foto: Schwarzwälder Bote

Einzelhandel: Unternehmerstudie der Commerzbank zeichnet ein positives Bild für Villingen-Schwenningen

Die Einzelhändler in Villingen-Schwenningen sind laut einer Studie der Commerzbank positiv gestimmt: Drei Viertel der Unternehmer beurteilen die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Branche als sehr gut oder zumindest stabil.

VS-Villingen. Die Zukunft sieht gut aus. Zumindest nach der Auffassung der Einzelhändler in Villingen-Schwenningen. Dem Jahr 2019 sieht eine überwiegende Mehrheit von 80 Prozent optimistisch entgegen. Trotz zunehmender Digitalisierung bei den hiesigen Einzelhändlern kommen mehr Kunden als vor fünf Jahren in die Läden. Zu diesem Ergebnis kommt die fünfte Unternehmerkundenstudie im Auftrag der Commerzbank. Bei dieser Erhebung wurden bundesweit 3500 Einzelhändler mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragt, davon 50 in VS. Die Befragung fand im Juli und August diesen Jahres statt.

Rabattaktionen als Mittel zur Kundenbindung

Wieso finanziert man als Bank eine solche Studie? Anton Gereitzik, Niederlassungsleiter Privat- und Unternehmerkunden Freiburg, sagt dazu: "Der Einzelhandel ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor hier in Villingen-Schwenningen. Die Studie hilft uns, Einzelhändler besser zu verstehen und sie noch besser zu beraten."

Damit das Geschäft auch in Zukunft gut läuft, wünscht sich der Einzelhandel von der Stadt vor allem eine attraktivere Gestaltung der Innenstadt und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Aber auch die Händler selbst sind aktiv, wenn es darum geht, die Kunden zu binden: Für die Hälfte der 50 befragten Einzelhändler sind Rabattaktionen das wichtigste Mittel, um Kunden zu gewinnen und zu binden. "Das zeigt, dass in Villingen-Schwenningen um jeden Kunden gekämpft wird und die Händler Mehrwert für ihre Kunden schaffen – und damit Alternativen zu Online-Portalen bieten", deutet Thorsten Löhr, Leiter Unternehmenkunden, das Ergebnis.

Jeder Zweite in VS zahlt noch klassisch in bar

Die größte Herausforderung für die Zukunft sehen die Einzelhändler im Fachkräftemangel. Besondern auf dem Land wird es immer schwieriger, an qualifiziertes Personal zu kommen. 44 Prozent sehen außerdem den Preisdruck als Gefahr für die Zukunft – primär bedingt durch die Konkurenz aus dem Internet. "Viele Einzelhändler reagieren darauf aber bereits mit einer Multikanalstrategie", so Löhr. So vertreiben 30 Prozent der Einzelhändler in VS ihre Produkte und Dienstleistungen sowohl stationär als auch online. Mehr als jeder zweite vernetzt die Kanäle miteinander und bietet seinen Kunden flexible Einkaufsmöglichkeiten an, wie zum Beispiel die Bestellung bei der Online-Plattform und die anschließende Abholung in der Filiale.

Die Bezahlung erfolgt in VS noch überwiegend klassisch: 48 Prozent der Kunden zahlen in bar, weitere 26 Prozent per Rechnung. Das ist erstaunlich, da im bundesweiten Vergleich gerade einmal 29 Prozent mit Münzen und Scheinen bezahlen. Kontaktlose Kartenzahlungen sind mittlerweile bei fast jedem zweiten Einzelhändler in VS möglich. "In diesem Bereich sehen wir für uns als Bank großes Potential", so Löhr. So hat die Commerzbank im Sommer beispielsweise "Google Pay" für seine Kunden eingeführt.