Aktionsgruppe "Lebenslaute" will Aufmerksamkeit auf deutsche Rüstungsexporte lenken / Konzert in Villingen
Von Julia Klebitz
Villingen-Schwenningen. Einmal im Jahr startet die bundesweite Aktionsgruppe "Lebenslaute" eine Großaktion. Mit klassischer Musik will sie eine politische Debatte anregen. Auch in Villingen sind Demo-Veranstaltungen geplant.
Fast 100 Instrumentalisten und Sänger, darunter Profis und Hobbymusiker aus ganz Deutschland, proben derzeit zusammen in den Räumen der Evangelischen Paulusgemeinde in Schwenningen. Anlässlich des Antikriegstags am morgigen Samstag, 1. September, wollen sie mit klassischen Konzerten auf den deutschen Waffenexport aufmerksam machen. Das Zitat von Georg Friedrich Händel, "Waffenhandwerk schafft nur Unheil" ist dabei ihr Motto.
Geplant ist ein Konzert mit Werken von Händel, Schubert, Schostakowitsch, Pasquay und anderen großen Musikern am Sonntag in der Villinger Markuskirche, aber auch ein Rahmenprogramm hat die Gruppe organisiert. So gibt es am Samstag ab 17 Uhr eine Kundgebung auf dem Geschwister-Scholl-Platz in Schwenningen und anschließende Diskussionen und Gespräche rund um den deutschen Waffenexport sowie den baden-württembergischen Rüstungsatlas.
"Mit unseren Aktionen verbinden wir die Liebe zur klassischen Musik mit politischem Engagement", sagt der Villinger Ekkehard Hausen, der die Aktion mitplant. Zum Nachdenken wolle man mit den friedlichen Protesten anregen. Mitunter auch durch "zivilen Ungehorsam". So sei die Gruppe etwa über Zäune geklettert oder habe auf Firmenparkplätzen konzertiert – "an menschenbedrohenden Orten", wie es die Gruppe ausdrückt. Aktionen auf Militärübungsplätzen, vor Atomanlagen oder Raketendepots habe es dabei genauso gegeben wie Konzerte in Ausländerbehörden oder in diesem Jahr bei einer Waffenfabrik.
Weitere Informationen: Konzert mit der Gruppe "Lebenslaute", Sonntag, 2. September, 17 Uhr Markuskirche. www.lebenslaute.net.