Märchenerzählerin Christel Gerloff liest in der Kanzleigasse in Villingen-Schwenningen die Geschichte der nachtaktiven Heinzelmännchen vor. Foto: sb

Drittes Puppenspieler- und Erzählfestival kommt bei Groß und Klein in Villingen und Schwenningen an

Von Birgit Heinig

Villingen-Schwenningen. Schöner hätte der Rahmen für das dritte Puppenspieler- und Märchenerzählerfestival nicht sein können: die Sonne strahlte vom Himmel und fast alle Aufführungen konnten im Freien stattfinden – Kinder und Erwachsene waren gleichermaßen begeistert.

Dazu trugen vor allem die Spieler und Vorleser bei, denn ihrem ehrenamtlichen Engagement ist es zu verdanken, dass die Stadt – in beiden Stadtkernen – um eine sommerliche Attraktion reicher geworden ist. So viel steht für Ideengeber Olaf Jungmann nach der dritten Auflage fest: es wird auf jeden Fall eine nächste geben und ein Ende ist nicht absehbar. "Eintritt frei" hieß es also bei den Kasperletheatervorführungen von Henry Greif sowie Magnus und Gunnar Frey, beim Koch "Jacques Mehlsack" mit dem herrlichen französischen Akzent, bei den Märchenerzählerinnen Christel Gerloff, Dagmar Bresinski und Sunna Ott, beim "König Drosselbart" mit den Großpuppen von Beate Stroka, Cornelia Schmid und Marlen Effinger und bei den drei Schauspielern Barbara Riegger, Maximiliane und Volker Fleig aus Rottweil.

Lediglich für die bestens besuchten Märchenlesungen für Erwachsene am Freitag und Samstagabend wurde ein kleiner Obolus fällig. Wie schon am Freitag zuvor in Schwenningen (wir berichteten) waren auch in Villingen die Nachmittage am Samstag und erstmals auch am Sonntag gefüllt mit Unterhaltung an jeder Ecke. Nicht nur die Kinder lachten und glucksten vor Vergnügen, wenn Kasperle und Seppel mit Zauberern und Räubern Duelle ausfochten, wenn der langmähnige "Romäus" seine heldenhafte Geschichte erzählte, oder die Geschichte der nachtaktiven Heinzelmännchen erzählt wurde. Manch einer warf dabei zum ersten Mal auch einen Blick in das erst kürzlich neu gegründete Kleinkunsttheater "Rollmops" in der Färberstraße.

Offene Türen sei er bei den Villinger Geschäftsleuten eingerannt mit seiner Idee, direkt bei ihnen die Kasperpuppen auftreten zu lassen, sagt Olaf Jungmann und freut sich auch über die ersten Sponsoren, die sein "Rollmops"-Theater dabei unterstützen. Vielleicht, so träumt er, kann er es sich dann doch einmal leisten, weitere professionelle Puppenspieler und Märchenerzähler nach VS zu holen und das Festival auf noch größere Beine zu stellen. Bisher bleibe es bei dem Traum, denn er habe die Erfahrung gemacht, dass "die meisten 300 bis 500 Euro pro Auftritt verlangen".