Zwei Schulen aus dem Kreis freuen sich über die Verleihung des Boris-Berufswahlsiegels Baden-Württemberg (von links): Waldried Sandmann, der Schulleiter der Realschule Triberg; Jurymitglied und Continental-Ausbildungsleiter Clemens Boog; Thomas Serazio, der stellvertretende Schulleiter der Realschule Triberg; Jurymitglied Roland Weninger; Christian Kirchgässner, betreuender Lehrer der Berufsorientierung an der Eichendorffschule Donaueschingen sowie Alexander Fritz von der IHK und Sabine Schimmel von der Handwerkskammer Konstanz. Foto: Strohmeier

Berufsorientierung: Schulen aus Donaueschingen und Triberg erhalten das begehrte Boris-Berufswahlsiegel-Zertifikat.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Lehrer sind wichtige Ratgeber bei Orientierung für Beruf und Studium. Vor zehn Jahren wurde das Boris-Berufwahlsiegel ins Leben gerufen, um diese Arbeit zu unterstützen. Gestern wurden neue Schulen zertifiziert, andere erhielten das Zertifikat zum wiederholten Mal.

166 Schulen beantragten in Baden-Württemberg das Boris-Zertifikat, 133 bekamen es landesweit verliehen. Aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis waren dies die Realschule Triberg und die Eichendorffschule in Donaueschingen, eine Grund- und Werkrealschule.

Die Auszeichnung soll verschiedene Dinge bewirken und aufzeigen. So unterstützt man Schulen und ihre externen Partner darin, die Qualität der Berufs- und Studienorientierung weiter zu erhöhen und zu sichern. Des Weiteren soll das Siegel die Transparenz fördern und den Erfahrungsaustausch zwischen den Schulen fördern und es gibt der Schule die Möglichkeit, ihre Arbeit nach Außen zu dokumentieren. Zu guter Letzt soll es den Schülern und vor allem den Eltern eine gewisse Sicherheit vermitteln, dass man die richtige Schule wählten für den Übergang zwischen Schul- und Berufsleben.

Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer Konstanz sind zwei der Partner, die diese Arbeit unterstützen. Sabine Schimmel, Fachbereichsleiterin für Bildung und Ausbildung wies in ihrer Rede darauf hin, dass auf die jungen Leute viele neue Technologien einwirken würden wie 3-D-Druck, Smart-Home, Smart-Factory und vieles mehr. Lehrer seien Talententdecker und Förderer, sie hätten aber auch die Aufgabe schlechteren Schülern einen guten Start in das Berufsleben zu ermöglichen. Auf der anderen Seite nähmen sich auch Firmen und Organisationen Zeit, den Schülern die Berufe zu zeigen.

Alexander Fritz von der IHK zeigte die aktuelle Situation auf. Mehr Schulabgänger ziehe es in Richtung Studium, so müssten sich die Betriebe um die Jugendlichen bewerben. Aus diesem Grund sei es wichtig, dass die jungen Menschen optimal über die Berufe informiert seien. Somit gäbe es weniger Ausbildungsabbrecher. Er bescheinigte vielen Lehrern ein besonderes Engagement für ihr Schüler in diesem Bereich.

Alexander Urban vom Projektbüro des Siegels zeigte auf, dass Baden-Württemberg bei der Zahl der vergebenen Boris-Zertifikate Deutschlandweit an der Spitze stehe und Ralf Schneider vom Oberschulamt zeigte sich um Schulen mit dem Siegel nicht besorgt.

Zertifiziert wurde im Schwarzwald-Baar-Kreis die Realschule Triberg, bereits zum zweiten Mal nahmen sie nach Ablauf des ersten Zertifikats an dem Projekt teil. Einer der Auditoren in der Jury, der auch die Laudatio hielt, war Clemens Boog, er ist der Ausbildungsleiter bei Continental in Villingen. Er zeigte sich begeistert, was an der Schule alles für die Berufsorientierung gemacht wird und erklärte, warum er sich, als Vertreter der Industrie, in diesem Projekt engagiert. Es gäbe über 340 Ausbildungsberufe und die einzelnen Projekte geben seiner Auffassung nach eine zielgerichtete Orientierung für die Schüler. Die Projekte an der Realschule Triberg, die mit dem Boris-Zertifikat ausgezeichnet werden stehen für ein System mit Nachhaltigkeit und somit werde die Schule in diesem Sinn auch nach außen wahrgenommen.

Die Eichendorffschule in Donaueschingen ist die zweite Schule im Schwarzwald-Baar-Kreis, der sich an dem Audit beteiligte und das Zertifikat bereits zum dritten Mal verliehen bekam. Sie ist die Schule der ersten Stunde. Laudator Alexander Fritz nannte sie eine "hervorragend aufgestellte Schule". Als "Leuchtturmprojekt" bezeichnete er den Berufsinformationstag, er sei "umfassend praxisnah und authentisch". An dem Tag informieren Betriebe und auch das Arbeitsamt über Berufe. Er sei eine Ergänzung zur Messe Jobs for Future. Einige Firmen sehen den Berufsinformationstag als effizienter und würden nur noch diesen besuchen.