Aktionstag: Gewerbeschule erhält neues Dreh-Fräszentrum / Schulleiter hat Auftrag an die Politik
Der diesjährige Aktionstag 4.0 lockt wieder interessierte Unternehmen in die Gewerbeschule Villingen. Im feierlichen Rahmen übergibt die Firma Traub dabei das neue Dreh-Fräszentrum an die Schule.
VS-Villingen. Es summt. Ölgeruch zieht in die Nase. Männer blicken interessiert auf die Technik, die verschiedene Unternehmen ihnen präsentieren. "Schöne neue Welt", kommentiert auch Landrat Sven Hinterseh bei einem Blick in den Ausstellungsraum. Im Rahmen des Aktionstages 4.0 der Gewerbeschule Villingen informieren Unternehmen Schüler und Lehrer über ihre digitalen Neuentwicklungen. Welcher Tag sei dafür prädestinierter als der 4. April (4.4), empfängt Schulleiter Siegfried Kärcher die Gäste und bedauert, dass der Tag in den nächsten Jahren auf einen Samstag und Sonntag falle, also kein Schultag sei.
Stiftung investiert eine halbe Million Euro
"Das sehe ich als einen Auftrag an die Politik, den Aktionstag 4.0 selbst auszurufen und alle Beteiligten in die neue Neckarhalle einzuladen", erklärt der Schulleiter. Der Tag sollte seiner Meinung nach weiterhin dem Thema 4.0 gewidmet werden.
In diesem Sinne nimmt Landrat Sven Hinterseh, im Rahmen einer kleinen Feier, das neue Dreh-Fräszentrum der Firma Traub in Betrieb. Die Investitionssumme von einer halben Million Euro stellte hierbei die Eugen und Irmgard Hahn Stiftung bereit, die Anteile am Drehmaschinenhersteller Index und seiner Tochterfirma Traub hält.
Das Engagement sei "alles andere als selbstverständlich", findet der Landrat. Vor allem da die Unterstützung nicht gerade von einem Nachbarn, sondern von einem Esslinger Hersteller komme. Bei technischen Schulen sei es ohnehin anspruchsvoller, "up to date" zu bleiben und sie dementsprechend auch auszustatten.
Für weitere Impulse zum Thema "Digitalisierung" sorgt Martin Plag von der Dualen Hochschule Villingen-Schwenningen in seinem Vortrag. Er beleuchtet die ständige Weiterentwicklung sowie Chancen und Risiken in diesem Bereich. Gerade deshalb sei die Übergabe des Dreh-Fräszentrums ein Engagement, das nicht hoch genug bewertet werden könne, beendet Plag seine Rede.
Nach all den lobenden Worten, auch von Seiten des IHK-Geschäftsführers Thomas Albiez, versammelten sich schließlich alle, Gäste wie Redner, vor der genannten Maschine. Dirk Prust, Technischer Geschäftsführer bei den Index-Werken, Albiez, Hinterseh und Kärcher umringten den Knopf, der die Maschine startet. "Wer drückt jetzt drauf?", fragt Landrat Hinterseh lachend. Ohne zu wissen, welcher Finger nun den grünen Knopf drückte, wenden sich alle vier gleich der Maschine zu und beobachten durch eine Scheibe interessiert die Arbeitsschritte.
Die Schule, erklärt Kärcher dann stolz, habe in eine Kamera investiert. Nun können gleich mehrere Schüler gleichzeitig auf einem Bildschirm im Außenbereich die Arbeitsschritte im Inneren der Maschine verfolgen.
