Kultusminister Andreas Stoch (Dritter von links) besuchte gestern die Neckarschule in Schwenningen. Oberbürgermeister Rupert Kubon, Roland Besch vom städtischen Schulamt(links) und Schulleiter Karl-Heinz Götz (Mitte) erklärten ihm die gerade sanierte Schule und deren Konzept. Foto: Heinig

Kinder löchern Andreas Stoch mit Fragen. Rektor erläutert pädagogisches Konzept der Grundschule Schwenningen.

VS-Schwenningen - Die Neckarschule hatte am Donnerstag hohen Besuch: Kultusminister Andreas Stoch schaute sich die Grundschule nicht nur an und ließ sich von Schulleiter Karl-Heinz Götz das pädadogische Konzept erläutern, er sprach auch mit ein paar der 250 Schüler.

Zweit-, Dritt-. und Viertklässler in Klassenstärke hatten sich Fragen für den besonderen Gast ausgedacht und durften ihn eine Schulstunde lang löchern. Sie erfuhren dabei von einem gutgelaunten Minister, dass er von Berufswegen Rechtsanwalt ist, vier Kinder hat, eine Sportskanone – vor allem im Basketball – sei und nicht selten einen 16-Stunden-Tag habe.

"Warum müssen wir uns schon in Klasse vier für eine weiterführende Schule entscheiden", fragte ein Viertklässler. Stoch als Verfechter von Gemeinschaftsschulen antwortete sichtlich amüsiert, er versuche im Landtag auch immer zu erklären, "dass das auch anders geht".

Stoch war am frühen Donnerstagmorgen in Begleitung der beiden Vertreter des Schulträgers, Oberbürgermeister Rupert Kubon und dem Leiter des Amtes für Schule, Bildung und Sport, Roland Besch. Vom staatlichen Schulamt waren die Schulräte Markus Kreilinger und Gerhard Liehner gekommen.

Gemeinsam unterrichteten sie Stoch darüber, dass die Neckarschule gerade eine grundsätzliche Sanierung hinter sich hat und als Außenstelle der ehemaligen Karlschule jetzt eigenständig ist. Einem Ganztagsbetrieb habe der Gemeinderat grundsätzlich zugestimmt, ergänzte Kubon, wollte diesen für das nächste Schuljahr aber noch nicht versprechen.

60 Kinder genießen die verlässliche Grundschule, 30 eine Nachmittagsbetreuung, in beiden Bereichen gebe es Wartelisten, verdeutlichte Götz den Bedarf. Die Neckarschule sei zudem inklusiv, kooperiere mit der Janusz-Korczak-Förderschule und unterrichtet neben drei Schülern mit Lernbehinderung, ein autistisches Kind und eines mit Diabetes sowie drei Flüchtlingskinder aus Marokko. Letztere waren für Kubon der Anlass zu betonen, wie sehr man sich als Stadt für Flüchtlinge, besonders den Schulkindern unter ihnen, einsetze, wie sehr das aber andererseits den Schulentwicklungsplan strapaziere. Um den stetig wachsenden Herausforderungen an die Lehrkräfte mit Qualität begegnen zu können, wünschte sich Götz vom Kultusminister die Aufnahme auch der Grundschulen in das Fortbildungskonzept des Landes für Lehrkräfte. Gerade der Umgang mit neuen Medien müsse frühzeitig vermittelt werden können.