Positive Botschaft: die Kriminalitätsbelastung im Kreis ist niedrig. Foto: © icsnaps/Fotolia.com

Neue Art von Betrug in den digitalen Medien. Kriminalitätsbelastung im Kreis ist niedrig.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Vor Weihnachten häuften sich die Polizeimeldungen über bis dahin nicht dagewesene Trickbetrügereien. Gerhard Regele, Polizeipräsident in Tuttlingen, sieht eine neue Dimension. Positive Botschaft: die Kriminalitätsbelastung im Kreis ist niedrig.

"Konventionelle Betrüger gehen auf das Opfer zu. Das ist gleichbleibend im ganzen Jahr. Dazu gibt es eine neue Art von Betrug in den digitalen Medien. Hier haben wir eine Zunahme festgestellt", erklärte Regele auf Anfrage. Und er rät zur Vorsicht in Bezug auf die Informationen, die man über sich, sein Privatleben und sein Unternehmen in den sozialen Medien streut, weil diese von Kriminellen skrupellos ausgenutzt werden könnten. "Es wäre gut, wenn die Bürger kritischer mit ihren Daten umgingen", so Regele: "Über soziale Medien können Täter sehr viel erfahren. Wir sollten immer bedenken, wie viel Wissen wir preisgeben wollen. Was einmal in der digitalen Welt vorhanden ist, lässt sich nur sehr schwer wieder entfernen."

2016, so zieht Regele eine vorläufige Bilanz, denn die Kriminalitätsstatistik für 2016 liegt noch nicht vor, ist die Anzahl der Straftaten gegenüber dem Vorjahr nicht gestiegen. Zur Frage, wie er die Kriminalitätsbelastung im Kreis beurteilt, sagt er: "Die Bevölkerung im Schwarzwald-Baar-Kreis kann sich sehr sicher fühlen. Die Region ist kein Brennpunkt in Baden-Württemberg. Die Polizei hat ihren Teil dazu beigetragen, dass die Kriminalität hier eher unterdurchschnittlich ist. Selbstverständlich spielen aber auch andere Faktoren bei der Kriminalitätsbelastung eine Rolle." Obwohl es in den Vorjahren immer wieder sogenannte Straftaten gegen das Leben gab, meist Beziehungstaten, wie zum Beispiel den Mord in St. Georgen, bei dem ein 59-Jähriger im Juli 2016 seine Ex-Frau mit zahlreichen Hammerschlägen getötet haben soll (der Prozess wird momentan in Konstanz verhandelt), sieht Regele die Häufigkeit solcher Taten im Schwarzwald-Baar-Kreis als eher gering an. "Straftaten gegen das Leben sind in den vergangenen Jahren eher zurückgegangen", sagt er. Auch bei Sexualdelikten gebe es keinen Anstieg: "Auch diese weisen keine nennenswerten Steigerungsraten aus, wenn wir sie über einen längeren Zeitraum betrachten", antwortet Regele.

Sehr sicher ist er, dass es langfristig gelingen wird, auch eher seltene Fälle zu lösen. Wie zum Beispiel den Feuerteufel, der die Menschen, die ihre Autos in Tiefgaragen abstellen, in Villingen-Schwenningen und Umgebung in Angst und Schrecken versetzt, weil er Autos anzündet. Bisher wurde der Täter noch nicht gefasst. "Es gelingt der Polizei, fast jeden dieser Täter zu fassen. Meist sind das psychisch kranke Menschen. Zugegeben – manchmal braucht man etwas länger für den Ermittlungserfolg", sagt der Polizeipräsident.

Ein gutes Verhältnis habe er, so berichtet Gerhard Regele auf Anfrage, mit dem amtierenden Personalratsvorsitzenden des Präsidiums. "Ich komme sehr gut mit Michael Oehler klar. Wir führen konstruktive Gespräche. Ich jedenfalls habe den Eindruck – das passt", so der Präsident