Rafael Walz, Leiter des Kreiswahlamtes Schwarzwald-Baar, präsentierte die Ergebnisse der Kreistagswahl erstmals schon einen Tag nach der Wahl. Foto: Schück Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauenquote jetzt bei 19,7 Prozent

Schwarzwald-Baar-Kreis. Der neue Kreistag hat eine Frauenquote von 19,7 und eine Bürgermeisterquote von 23 Prozent. "Frisches Blut", aber auch Kontinuität sieht Landrat Sven Hinterseh als Ergebnis der Kreistagswahlen am Sonntag. "Die Kontinuität überwiegt", meint er. 28 Kreistagsmitglieder scheiden aus, das sind 43,8 Prozent. "Das ist schon ein neuer Kreistag, das muss man sehen", zog Hinterseh gestern Bilanz. Mit dem neunten Kreistag seit Gründung des Schwarzwald-Baar-Kreises, der am 28. Juli zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentritt, will er bei den Haushaltsplanberatungen im Herbst vor allem das Thema Breitbandversorgung in Angriff nehmen. "Wir wollen ein Glasfasernetz über den Landkreis legen." Über zehn Millionen Euro sollen investiert werden. Weil einige neue Kreistagsmitglieder bereits im Zweckverband Breitbandversorgung sind, geht er davon aus, dass das auf Zustimmung im neuen Kreistag stoßen wird. Außerdem hat er die Umsetzung der Demografiestrategie auf der Agenda. Weiterhin soll die Infrastruktur gestärkt werden, zum Beispiel im touristischen Bereich mit dem neuen WanderParadies Schwarzwald und Alb. Das Naturschutzgroßprojekt Baar ist außerdem Thema der Haushaltsplanberatungen. "Natürlich hat der Kreistag Haushaltsrecht und könnte hier andere Schwerpunkte setzen", schränkt Hinterseh ein, "aber ich gehe davon aus, dass der neue Kreistag die Notwendigkeit erkennen wird."

Zwei fraktionslose Kreisräte wird es künftig geben, einen von der Afd und einen von der DLHV. Zwei Kreisräte haben die Fraktionen gewechselt: Michael Walter, vorher FDP-Kreisrat, wird künftig für die CDU im Gremium sein. Rainer Jung, ebenfalls bisher FDP-Kreisrat, vertritt künftig die Freien Wähler. Die Wahlbeteiligung war mit 46,2 Prozent etwas geringer wie 2009, als sie noch bei 47,5 Prozent gelegen hatte. Die Frauenquote hat sich gegenüber 2009 erhöht. Damals lag sie bei 12, 5 Prozent. Insgesamt sind zwölf Frauen und 52 Männer im neuen Kreistag. Der jüngste Kreisrat ist Bürgermeister Andreas Braun aus Unterkirnach mit 32 Jahren, der älteste Kreisrat ist Wolfgang Berweck (Villingen) mit 79 Jahren. Die meisten absoluten Stimmen vereinigte Oberbürgermeister Rupert Kubon auf sich, gefolgt von Elke Bettecken. Die meisten gleichwertigen Stimmen erhielt Thorsten Frei.

Vertreten im Kreistag sind nun 14 Bürgermeister, 2009 waren es 17. Neu in den Kreistag gewählt wurden Beate Berg-Haller, Patrick Bossert, Andreas Braun, Torben Dorn, Armin Ewald, Sigrid Fiehn, Barbara Fink, Oliver Freischlader, Ulrich Hättich, Siegfried Heinzmann, Josef Herdner, Katharina Hirt, Wolfgang Kaiser, Markus Keller, Marcel Klinge, Frank Lobstedt, Klaus Martin, Ilse Mehlhorn, Maria Noce, Erik Pauly, Michael Schmitt, Kerstin Skodell, Christian Stark, Berthold Ummenhofer und Adelheid Zeidler.

Nicht mehr im Kreistag vertreten sind Lukas Duffner und Michael Blaurock. Mit ihren dennoch guten Ergebnissen haben sie aber hervorragende Chancen als Nachrücker. Nicht mehr im Kreistag sind: Erich Bißwurm, Marcus Greiner, Andrea Kanold, Albrecht Kienzler, Manfred Kühne, Kordula Kugele, Armin Rudolf, Karl-Heinz Schaaf, Bernd Stähle, Matthias Weisser, Herbert Bossert, Rolf Effinger, Joachim Flum, Rolf Fußhoelller, Gerhard Gebauer, Jürgen Guse, Jürgen Hess, Bernhard Kaiser, Hans-Dieter Kaufmann, Heinz Pfeiffer, Friedrich Scheerer, Stefan Scherer, Beate Schmidt-Kempe, Uwe Siefert, Daniel Stengele und Gallus Strobel.