Die Partygäste sitzen für den Rest des Jahres vor leeren Tellern und Gläsern – die Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion macht am Sonntag auf der Möglichshöhe auf den "Overshot-Day" aufmerksam. Foto: Heinig

VS-Ortsgruppe von "Extinction Rebellion" führt szenisches Spiel auf der Möglingshöhe auf.

VS-Schwenningen - In den ersten vier Monaten des Jahres hätte Deutschland in "normalen" Zeiten all seine natürlichen Ressourcen bereits verbraucht. Das Datum des "Overshot-Days 2020" steht wegen der Corona-Krise zwar noch nicht fest, doch die Klimaschützer von "Extinction Rebellion" mahnen: "Die Party ist vorbei".

Im szenischen Spiel demonstrierten die Aktivisten der rührigen Ortsgruppe VS am Sonntag auf der Möglingshöhe, dass die Partygäste für den Rest des Jahres vor leeren Tellern und Gläsern sitzen. "Von jetzt an müssen wir Kredite aufnehmen, zuerst bei den Menschen in den Entwicklungsländern, dann bei unseren nächsten Generationen", machte Frank Duden das Dilemma deutlich, denn Deutschland verbrauche mit seinem Hunger nach Energie und Konsum pro Jahr drei Erden.

Kritik an verpacktem Essen und Online-Bestellungen

Trotz wirtschaftlicher Einschränkungen durch die Sicherheitsmaßnahmen gegen das Coronavirus leide der Planet auch derzeit "über unsere Art zu wirtschaften und zu leben", monierten die Aktivisten. Wenn Restaurants geschlossen sind, "gibt es das Essen eben verpackt zum Mitnehmen", wegen geschlossener Läden, werde "fleißig online bestellt und Pakete direkt an die Haustür geliefert". Die Zeit zum Aussortieren daheim bringe überquellende Abfallcontainer mit sich. Der vorherrschende Lebensstil, der auch die Versiegelung von täglich 60 Hektar allein in Deutschland ("das sind 100 Fußballfelder) für Siedlungs- und Verkehrsflächen verursache, vernichte Lebensraum.

"Wollen wir die Erde lebenswert erhalten und Gerechtigkeit innerhalb und zwischen den Generationen, dann darf es keinen Erdüberlastungstag mehr geben", schließen die Klimaschützer daraus und fordern jeden Einzelnen dazu auf, "den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern".

Und "die Politik muss Verantwortung übernehmen für eine Lebens- und Produktionsweise, die die Grenzen unserer Erde respektiert", fordern die Aktivisten.