Kleine Lindenbäumchen werden am Samstag in Villingen verteilt. Mit dabei sind unter anderem (von links) Rupert Kubon, Khalil Hourani, Eva-Maria Willkomm und Gunter Berberich.Foto: ACK Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Besondere Aktion am Samstag in der Villinger Innenstadt / Schweigeminute am Nachmittag

VS-Villingen. Für jede und jeden eine Friedenslinde, unter diesem Motto steht die diesjährige Aktion der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) Villingen zur interkulturellen Woche in Kooperation mit den muslimischen Gemeinden und den weiteren Unterzeichnenden der Friedenserklärung VS.

Als 2015 zahlreiche Flüchtlinge nach Villingen-Schwenningen kamen, war dies auch ein Ereignis, welches zeigte, dass die Stadt seit vielen Jahrzehnten immer vielfältiger und bunter geworden ist. Ausdruck davon sind die vielen Religionen und Konfessionen, zu denen sich die Menschen in Villingen-Schwenningen bekennen.

Es war deshalb ein Anliegen der Verantwortlichen aus diesen unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften, in einem gemeinsamen Text zur gegenseitigen Achtung und einem friedvollen Miteinander aufzurufen und sich gegen den Missbrauch von Religion als Begründung von Gewalt und Terror auszusprechen.

So entstand gemeinsam die Friedenserklärung Villingen-Schwenningen im Oktober 2016, ein Datum, das sich nun zum fünften Mal wiederholt.

Gunter Berberich, Pastoralreferent in der katholischen Seelsorgeeinheit Villingen, freut sich, "dass es seit 2016 immer wieder zu Begegnungen rund um die Friedenslinde kommt", und Eva-Maria Willkomm von der evangelischen Kirchengemeinde Villingen meint, "dass eine Spiritualität, die aus dem Glauben egal welcher Religion kommt, den Menschen hilft, Gewalt zu durchbrechen".

Frieden soll wachsen

Die religiösen Gemeinschaften haben 2016 nicht nur eine Erklärung unterzeichnet, sondern auch einen Baum in den Villinger Ringanlagen gepflanzt, eine Linde, die gemeinhin als Symbolbaum für Frieden und Verständigung gilt. Rupert Kubon von der katholische Fidelisgemeinde wünscht sich deshalb, "dass der Frieden zwischen den Menschen in unserer Stadt genauso wächst, wie unsere Linden".

Im Rahmen der interkulturellen Woche wollen die Unterzeichnenden aus diesem Anlass den Gedanken des friedvollen Miteinanders auch weitertragen. Am Samstag, 26. September, werden von 10 bis 14 Uhr in der Villinger Fußgängerzone am Latschariplatz kleine Lindenbäumchen verteilt, die jede und jeder mit nach Hause nehmen kann, um sie einzupflanzen.

Aktives Friedenshandeln gehört in allen Religionen zu den ursprünglichen Grundwerten. Khalil Hourani vom Kooperationsrat der Muslime in Villingen-Schwenningen möchte dabei "mit allen Muslimen in unserer Stadt gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern für den Frieden arbeiten".

Am Nachmittag des 26. September treffen sich dann um 16 Uhr die Unterzeichner der Friedenserklärung bei der Linde in den Ringanlagen auf der Höhe der Karl-Brachat-Realschule, um gemeinsam noch mal ein Zeichen zu setzen und laden dazu ein, an der Veranstaltung teilzunehmen und eine Schweigeminute für den Frieden zu halten.

Weitere Informationen: Der Text der Friedenserklärtung steht unter www.ack-vs.de/friede