Ausgelaufen ist das Wasser des Regenklärbeckens im Gewerbegebiet Herdenen in Villingen. Guido Wittig vom Stadtbauamt blickt in den Schacht, indem die Haltebolzen des Schiebers dem Wasserdruck nicht mehr standhielten und das Wasser in die Kanalisation zur Kläranlage lief. Foto: Schindler

Modriger Geruch liegt über dem Gewerbegebiet Herdenen. Fische verenden in Kläranlage.

Villingen-Schwenningen - Ein modriger Geruch liegt seit Sonntag über dem Gewerbegebiet Herdenen. Das Wasser im Regenklärbecken ist ausgelaufen. Zurück blieb der Schlamm, der bei der starken Sonneneinstrahlung für den unangenehmen Fäkaliengeruch sorgt.

In dem Gewässer gab es auch einen Fischbestand. Der Pächter konnte einen Teil der Fische retten. Viele verendeten aber.

Guido Wittig vom Stadtbauamt, auch zuständig für die Stadtentwässerung, war mit einigen Mitarbeitern vor Ort, um nach der Ursache des Wasserablaufs zu suchen. Diese fanden sie im Schacht, in dem der Schieber für den Grundablauf des Gewässers installiert ist. Die Haltebolzen waren wegen Materialermüdung gebrochen.

Viele Fische mitgerissen

Der Wasserdruck schob den Schieber in den Schacht der Kanalisation. Damit entleerte sich das Becken. Mitgerissen wurden dabei viele Fische, die verendet bei der Villinger Kläranlage abgefischt werden müssen.

Oberbürgermeister Rupert Kubon und Bürgermeister Rolf Fußhoeller informierten sich vor Ort über den Schaden. Über dessen Höhe und den Fischverlust konnten gestern noch keine Angaben gemacht werden.

Guido Wittig erklärte dem Schwarzwälder Boten die Wirkungsweise des Beckens. In dieses wird nur das Regenwasser samt Oberflächenschmutz eingespült. Der Schmutz setzt sich ab, und das Wasser wird an einem Überlauf in die Kanalisation geleitet. Rund alle 20 Jahre wird das Wasser zur Reinigung abgelassen. Dazu gibt es den tieferliegenden Grundablass, der durch den Schieber geschlossen ist.

Vor zwei Monaten wurden die Haltebolzen noch überprüft. Es gab keine Beanstandung. "Jetzt kam unerwartet die Havarie", so Wittig. Mit einer geplanten Grundreinigung im kommenden Jahr wäre der Fischereipachtvertrag ausgelaufen. Die Stadt wird diesen auch nicht verlängern. Die Reparatur des Schiebers dauert einige Zeit.