Sind stolz darauf, jetzt als Familienzentrum zertifiziert zu sein (von links): die Erzieherinnen Xenia Ciszek, Angela Gnisci, Sandra Boxberger, Coach Uta Reuter, Gabriela Lajel, Vera Haas, Uta-Diana Sonntag-Meinecke, Ute von der Grün von der Petrus-Kindertagesstätte in Villingen sowie Pfarrer Udo Stober. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Familie: Generationen kommen zusammen / Vom Elterncafé bis zum Oma-Opa-Tag / Viele weitere Ideen

Es war ein langer und schwieriger Weg, doch jetzt ist er geschafft: Die Kindertagesstätte "Petrus" im Wohngebiet Haslach ist zusammen mit der Petrusgemeinde der evangelischen Kirche als "Familienzentrum" zertifiziert.

VS-Villingen. Von der Idee 2014 bis heute habe man viele Stunden in das Vorhaben investiert, sagte Kita-Leiterin Ute von der Grün bei einer Feierstunde am Samstagnachmittag im Petrus-Gemeindezentrum in Villingen. Dass sie sich gelohnt haben, zeigt die Tatsache, dass sich schon etliche Kooperationspartner meldeten, die das Familienzentrum mit bedarfsorientierten Angeboten bereichern wollen: die Diakonie VS mit Familienberatung, eine Kinderjogalehrerin, eine Heilpädagogin, eine internationale Elternmentorin und die örtliche Elternkursreihe "Stärke" vom Kinderland Baden-Württemberg.

Pfarrer Udo Stober aus der Markuspfarrei, die mit Petrus eine Seelsorgeeinheit bildet, stellte den kirchlichen Teil des Familienzentrums vor, der teilweise schon lange Bestand hat. Mit Seniorennachmittagen, zwei jährlichen Familiengottesdiensten, Einschulungsgottesdiensten und seit 2007 monatliche Mini-Gottesdienste vor Schulbeginn habe man das Gemeindehaus bereits zu einem Ort der Begegnung gemacht.

Seit sechs Jahren feiert die Gemeinde ihr Jahresfest zudem gemeinsam mit der Kindertagesstätte. Dort hat man auf dem Weg zum Familienzentrum schon viele Ideen verwirklicht, weitere werden jetzt realisiert. Elterncafé, gemeinsames Kochen, Oma-Opa-Tag, Adventszauber – "fällt in diesem Jahr leider aus" (von der Grün – Laternenumzug für alle Bewohner von Haslach und Wöschhalde sowie Jahresfeste gehören schon zum festen Programm.

Geplant sind jetzt Vorträge und themenbezogene Elternabende, weitere Treffs im gemütlichen Rahmen, Buchausstellungen, eine Krabbelgruppe und die Unterstützung von bereits bestehenden Gruppen.

"Wir wollen eine Willkommenskultur schaffen", sagte Ute von der Grün, "einander in jeder Lebenslage helfen und gemeinsam Spaß haben".

Bei der Entwicklung zum Familienzentrum unterstützt wurde das Team von der externen Trainerin Uta Reuter im Auftrag des Diakonischen Werkes Baden-Württemberg und von der Evangelischen Landeskirche mit 7000 Euro Anschubfinanzierung sowie vier Jahre lang 10 000 Euro jährlich für Sach- und Personalkosten.

Beteiligt – auch finanziell – an der Umsetzung ist auch die Stadt. Ute Tochtermann, Abteilungsleiterin Kindertagesbetreuung, bekräftigte den politischen Willen der Stadt, Familienzentren zu ermöglichen – erkennbar an der Einrichtung einer halben Koordinationsstelle seit 1. November. Sie lobte das kompetente Petrus-Team für seine kreativen Ideen.

"Wir haben noch mehr", versprach Ute von der Grün und kündigte an, sich als Kindertagesstätte dem Sozialraum zu öffnen, ein Netzwerk zu schaffen und ein generationsübergreifender Treffpunkt zu sein, in dem "jeder seinen Platz finden kann".