Zum ersten Mal stellten die Schwenninger Ziegel-Buben einen Kindernarrenbaum in Villingen auf (links). Mit einem närrischen Fest feierte das Familienzentrum St. Konrad dieses Ereignis. Der Narrensome wuselte umher (rechts unten). Mit der Fasnetkiste präsentierte Erzieherin Jana Metzger (oben rechts, rechts) auch die Figuren der Villinger Narrozunft. Foto: Metzger/Zieglwalner Foto: Schwarzwälder Bote

Familienzentrum: Schwenninger Verein stellt zum ersten Mal ein Exemplar in Villinger Tagesstätte auf

VS-Villingen. Für das Familienzentrum St. Konrad ist ein närrischer Wunsch in Erfüllung gegangen: Zum ersten Mal haben die Ziegel-Buben aus Schwenningen einen Kindernarrenbaum in einer Villinger Tagesstätte aufgestellt. Dieses Ereignis feierten Erzieherinnen, Eltern und der Nachwuchs zusammen mit ihren Gästen mit einem bun ten Fest im Zeichen der Fasnet.

Zum Zähringer Narrentreffen hatte der Verein im vergangenen Jahr als Gastgeschenk den ersten Narrenbaum für den Villinger Marktplatz im Gepäck. Und von dem war Tanja Dinser, Leiterin des Familienzentrums, so begeistert, dass sie sich auch ein Exemplar für den Garten der Einrichtung wünschte. Nach einem Jahr Vorbereitungszeit war es nun soweit: Mit rund zwölf Baumstellern samt einigen kleinen und großen Hästrägern rückten die Ziegel-Buben um ihren Vorsitzenden Markus Mroczinski an, um eine Attraktion für den Nachwuchs zu schaffen. Gut 13 Meter sei das Prachtstück aus dem "Kindernarrenbaumwald" hoch, verriet Oberbaumsteller Peter Meder.

Mit bunten Bändern und Luftballons hatte das Familienzentrum den Baum geschmückt. Und die fetzige Fasnetmusik der Jugendkapelle der Villinger Stadtharmonie lockte trotz strömenden Regens immer mehr Besucher an, die sangen und zum Katzenmusiklied schunkelten. Dann war es soweit: Zum Kommando "Hau Ruck" von Peter Meder hievten die Männer unter den lauten Anfeuerungsrufen der vielen Zuschauer den Baum in die Höhe. Stück um Stück ging es nach oben, bis der Stamm sicher in der eigens angelegten Bodenhülse stand.

"Wir freuen uns riesig. Der Baum ist das sichtbare Zeichen für die Herrschaft der Narren", stellte Tanja Dinser fest. Und die Narren hatten dann auch das Familienzentrum fest in ihrer Hand: Die Leiterin und ihre Stellvertreterin Sabine Hammann-Bomparola hatten sich zusammen mit ihrem Team mächtig ins Zeug gelegt und für Stimmung gesorgt. Das Häs der Ziegel-Buben stellte Markus Mroczinski vor, während der Narrensome umherwuselte, die Kinder neckte und Süßigkeiten verteilte. Und natürlich stimmten sie das Schunkellied der Ziegel-Buben an. Als Dank für den Besuch überreichte Tanja Dinser den Narren nicht nur ein von den Kindern gemaltes Bild eines Ziegel-Buben, sondern versprach auch, mit ihrem Team bei einem Arbeitseinsatz in Schwenningen anzupacken.

Aber auch die Villinger Fasnet kam an diesem Abend nicht zu kurz. Die Erzieherin Jana Metzger hatte alle Utensilien der Fasnetkiste der Historischen Narrozunft ausgepackt, da durften die Kleinen eine Scheme in Miniaturform in die Hand nehmen oder versuchen, mit einer Mini-Goaßel zu pfitzen. Die Truhe stehe derzeit in einem eigenen Fasnetzimmer, das jeden Tag eine andere Kollegin nutze, erzählte sie. So lernt der Nachwuchs im Familienzentrum die Figuren der Narrozunft kennen, mit selbst gestalteten Spielen wie Memory oder einem Puzzle aber ebenso die Hästräger der anderen Fasnetvereine. Zudem komme jedes Jahr die Narrozunft, die Glonki-Gilde, der Katzenmusikverein und die Hexenzunft vorbei, um ein lebendiges Bild zu vermitteln, schildert Jana Metzger, welch wichtige Rolle die Fasnet im Kindergarten spielt. Und an diesem Abend nutzen auch viele Eltern die Möglichkeit, sich zu informieren und bei närrischer Musik, Essen und Getränken noch lange mit dem Nachwuchs und den Erzieherinnen zu feiern.