Haben die Ohren gespitzt und allerlei Missgeschicke aus dem Alltag zu Papier gebracht: Andrea Irion (links) und Uschi Windmüller, die beiden Redakteurinnen der Fastnachtszeitung Miau der Villinger Katzenmusik. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

Redakteurinnen der Fastnachtszeitung Miau blicken neuer Ära entgegen / Missgeschicke zu Papier gebracht

Von Martina Zieglwalner

VS-Villingen. Eine neue Ära unter der Herrschaft des Katers läutet die Villinger Katzenmusik ein: Zumindest, wenn es nach der Fastnachtszeitung Miau geht, die im 143. Jahrgang die Indizien für den Machtwechsel aufdeckt. Die hat es wieder in sich, erzählt nicht nur von den Fettnäpfchen, in die mancher getreten ist, sondern schreibt auch einen Wettbewerb für die Fasnet 2016 aus.

Die Redakteurinnen Andrea Irion und Uschi Windmüller suchen ein Wagenmotto für den Umzug im kommenden Jahr. Ob Arbeitskollegen, Schulkameraden, Freunde und Vereine, alle Interessierten ab 15 Jahren sind aufgefordert, Ideen zu entwickeln und Skizzen oder Modelle bis 30. April bei der Katzenmusik einzureichen. Dem Gewinner stehen die Vereinsmitglieder dann im Herbst in der Kamuvi-Halle zur Seite, um den eigenen Wagen zu bauen. Natürlich läuft die Gruppe dann auch im Umzug mit. "Vielleicht hat ja die ein oder andere Gruppe schon länger Lust zum Mitmachen und lässt sich jetzt motivieren", hofft das Frauen-Duo auf frische Ideen.

Auch über mehr Anregungen für die Kamuvi-Zeitung wären die beiden froh. "Die Leute erzählen uns einfach nichts mehr", klagt Uschi Windmüller, dass es zunehmend Probleme bereitet, von den kleineren und größeren Malheuren zu erfahren, die sich im Alltag das Jahr über ereignen. "Wir haben schon die vergangenen Jahre immer mehr die Ohren spitzen müssen", erklärt Andrea Irion. So lagen sie auf der Lauer und es ist ihnen gelungen, wieder genügend Anekdoten aufzugabeln, um acht Seiten zu füllen – ohne Werbung und zum bisherigen Preis von zwei Euro, wie sie mit Stolz feststellen.

Über Wochen brachten sie viele Geschichten zum Schmunzeln zu Papier. So haben die närrischen Redakteurinnen aufgeschnappt, dass ein Katzenmusiker mit den Kleidern seiner Frau zum Kurztrip nach Duisburg startete, ein anderer beim Arzt mit dem Impfpass des Hundes auftauchte oder ein Abteilungsleiter der Stadt nach dem Urlaub einen Tag zu früh bei der Arbeit erschien. Schnappschüsse der Redaktion und Karikaturen von Richard Schöb tragen zur Unterhaltung bei. Auch die festen Rubriken "Ratschläge von zwei Klugscheißern" und "Die Richtigstellung" sind wieder zu finden.

Wer mehr erfahren möchte, erhält die Zeitung morgen, Samstag, wenn die Verkäufer in Villingen von Haus zu Haus ziehen, um die 2200 Exemplare unter die Leute zu bringen. Auch im Katzenstüble und in den Geschäften ist das Blatt erhältlich. Zudem gibt es am Fasnetssamstag, 14. Februar, einen Stand in der Innenstadt.

Bis Ende des Monats haben übrigens auch Kinder die Möglichkeit, sich an einem Malwettbewerb zu beteiligen. Gefragt sind Eindrücke vom Brunnen-Kater. Die lang ersehnte Einweihung feiert die Katzenmusik am Fasnetssonntag, 15. Februar. Dann hält der Kater die Wacht – ein sichtbares Zeichen der neuen Zeitrechnung in Villingen.