Zwei junge Musiker lassen ihr Talent hören: Die Geigerin Michelle Brosel und der Akkordeonist Vincent Löbner. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Benefiz: Musikakademie und Bürgerstiftung laden ein

Villingen-Schwenningen. Das zweite Konzert in Zusammenarbeit der Schwenninger Bürgerstiftung und Musikakademie fand im Schwenninger Rathaussaal am Samstagnachmittag statt. Oberbürgermeister Rupert Kubon freute sich über die zahlreichen Besucher angesichts eines großen konkurrierenden Angebots. "Barock meets Tango" lautete der Konzerttitel.

Wieder erwies sich die Musikakademie als Talentschmiede, die junge Menschen in ihrer musikalischen Ausbildung fördert. So auch Vincent Löbner (Konzertakkordeon) und Michelle Brosel (Violine), die durch den hervorragenden Akkordeonisten Dragan Djokic bereits beachtliche Reife erlangt haben. Löbner gestaltete den ersten Teil mit Werktranskriptionen für Knopfhandharmonika. Ausdrucksvoll bediente er Diskant und Bass und ließ erstaunliche Klangfülle schon bei Bachs Präludium BWV 934 hören. Drei Sonaten von Domenico Scarlatti folgten mit schönen Achtelbögen im Larghetto-Tempo (K34), einem leger-verspielten Minuetto (K40) und dem nicht rasch genommenen G-Dur-Menuett K 80. Filmmusik von Yann Tiersen erklang danach mit "Le Moulin" und mit dramatischer Einleitung und spritzigem Tango wurde "Black Orpheus" des Bossa-Nova-Experten Luiz Bonfa interpretiert, getoppt durch György Ligetis accellerierendes ersten Stücks der "Musica ricercata". Dass Violine und Akkordeon bestens harmonieren, bewiesen Michelle Brosel und Vincent Löbner beim feierlichen "Brich an, o schönes Morgenlicht" aus Bachs Weihnachtsoratorium. Hätte man hier etwas mehr Zurückhaltung des Akkordeons gewünscht, so erschien Haydns Menuett (Hob.XI/94) dynamisch ausgeglichen, frisch, munter und mit einem getragenen Trio. Dann kam aparte Bandoneon-Musik, verbunden mit dem Namen Astor Piazzolla. Die Liebe zum Süden wurde melancholisch mit "Vuelvo al Sur" besungen und stimmungsvoll erklang das Vergessen des "Oblivion". Zum Schluss gab es noch den flotten Bossa Nova "Just for fun" und Schumanns "Träumerei" entließ die Besucher in die anbrechende Winternacht.

Das eintrittfreie Konzert wurde zugunsten der Bürgerstiftung gegeben. OB Kubon warb für den Verein, der "ein Herz für Villingen-Schwenningen" mit wohltätigen Hilfen zeigt. Er wies auf das Abonnement mit einem Jahresbeitrag von 25 Euro hin, der per Lastschriftverfahren geleistet werden kann.