Kulturzentrum: Einziger Bewerber für Trägerschaft / Stadt plant Vergabe noch vor der Sommerpause / Start zum Jahresbeginn

Das Jugendförderungswerk Villingen-Schwenningen hat sich als einziger Interessent um die Trägerschaft für das neue Jugend- und Kulturzentrum am Klosterhof beworben. Noch vor der Sommerpause will die Stadt die Aufgabe vergeben.

Villingen-Schwenningen. Den Namen des Bewerbers will Madlen Falke, Pressesprecherin der Stadt, nicht nennen, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt. "Das Jugendförderungswerk Villingen-Schwenningen hat an der Aus schreibung für die Trägerschaft des Jugend- und Kulturzentrum, wie im Vorfeld angekündigt, teilgenommen. Da offenbar nur eine Bewerbung dafür eingegangen ist, muss das dann ja unsere sein", zieht indes das Jugendförderungswerk seine Rückschlüsse in einer Pressemitteilung.

Der Trägerverein der früheren Jugendscheune am Klosterhof sei schon seit der Schließung der Einrichtung vor mehr als zehn Jahren intensiv um einen Ersatz bemüht gewesen und habe zahlreiche Konzepte für Bau und Betrieb vorgelegt, schreiben Gunnar Frey, Dieter Sirringhaus und Friedhelm Schulz vom Vorstandsteam. "Daher ist dem Jugendförderungswerk die Komplexität des Themas bekannt und es ist für uns keine Überraschung, dass die Bewerber jetzt nicht Schlange stehen, wo es um die konkrete Arbeit geht." Dies auch, weil sich der Betrieb der neuen Jugendkultureinrichtung zu einem wesentlichen Teil nur ehrenamtlich bestreiten lasse.

In den zurückliegenden Jahren habe das Jugendförderungswerk trotz schwieriger Rahmenbedingungen zahlreiche Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf die Beine gestellt und sei derzeit dabei, einen ehrenamtlichen Helferkreis aufzubauen, der für einen kontinuierlichen Betrieb des Jugendkulturzentrums unabdingbar sei. Zudem gebe es viele Kooperationszusagen von örtlichen Vereinen aus den Bereichen Jugend, Kultur, Integration und Sport, die gemeinsam mit dem Jugendförderungswerk in der neuen Einrichtung aktiv sein wollten.

Die Verantwortung, die ein Betreiber des neuen Jugend- und Kulturzentrums übernehme, sei allen bewusst. "In Kooperation mit den zuständigen Abteilungen der Stadt will der Verein nach besten Kräften dazu beitragen, mit dieser weiteren Facette der Jugend- und Kulturarbeit die Freizeitangebote in der Stadt noch attraktiver als bisher zu gestalten", nennen Frey, Sirringhaus und Schulz ihr Ziel. Das Vorstandsteam hoffe, dass der Gemeinderat jetzt schnell die letzten Weichen für die Inbetriebnahme des Gebäudes stelle und biete konsequenterweise erneut an, die Trägerschaft zu übernehmen.

Die Verwaltung bereite derzeit alles vor, um die Vergabe der Trägerschaft noch im Juli in den Gemeinderat zu bringen, versichert Madlen Falke, dass es zügig vorangeht. Derweil nimmt auch das neue Kulturzentrum, das für rund 2,5 Millionen Euro am Standort der ehemaligen Jugendscheune entsteht, Gestalt an. Die Bauarbeiten seien im Zeitplan und wenn alles so gut weiterlaufe im Spätherbst abgeschlossen, erklärt die Pressesprecherin.

Ende April hatten die Handwerker zusammen mit den Verantwortlichen der Verwaltung und Stadträte das Richtfest am Gebäude gefeiert. Am Raumkonzept hatten das Jugendförderungswerk, Verbände und der Jugendgemeinderat gefeilt. Den Mittelpunkt bildet ein gut 190 Quadratmeter große Saal mit rund 250 Sitzplätzen samt Bühne und Künstlergarderobe. Neben Küche, Büro und weiteren Mitarbeiter-, Lager- und Technikräumen finden auch zwei Proberäume Platz. Besonders dicke Wände sollen den Lärmschutz gewährleisten. Im Außenbereich steht eine Fläche für Open-Air-Veranstaltungen mit Platz für bis zu 1000 Besucher zu Verfügung. In direkter Umgebung ist zudem eine neue Skatanlage geplant. Und in der Nachbarschaft realisiert Investor Thomas Kohler auf einem rund 3500 Quadratmeter großen Grundstück im Klareemer Grund eine Boulder- und Kletterhalle.

So füllt sich das Areal des ehemaligen Familienfreizeit parks nach und nach mit neu em Leben. Zum Jahreswechsel jedenfalls wolle die Stadt den neuen Jugendtreff an einen Träger übergeben, so dass der Betrieb im Januar starten kann, steckt Madlen Falke den zeitlichen Rahmen ab.