Die beiden Schulsanitäterinnen an den Kaufmännischen Schulen I in der Villinger Südstadt, Pia Bröde (rechts) und Lorena Hall, überprüfen beim Erste-Hilfe-Tag die Atmung einer "Bewusst­losen". Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Sanitätsdienst an Kaufmännischer Schule ausgebaut

VS-Villingen. Lange war sie unter den Schülern die einzige Ersthelferin an den Kaufmännischen Schulen I in der Villinger Südstadt. Inzwischen hat Michelle Müller 20 "Kollegen" und es sollen mit Hilfe eines Erste-Hilfe-Tages noch mehr werden.

Anregung von Michelle Müller

Die 21-jährige Berufsschülerin Michelle Müller engagiert sich im Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und seit drei Jahren auch an ihrer Schule. Auf ihre Anregung und mit "großer Unterstützung der Schulleitung" wurde ein Schulsanitätsdienst ins Leben gerufen und die ersten Freiwilligen angeworben, deren Zahl sich inzwischen auf 20 verdoppelt hat.

Die wiederum betätigten sich am Dienstag beim Erste-Hilfe-Tag für alle Eingangs- und Berufsschulklassen als Multiplikatoren und gaben Unterricht der ganz anderen Art.

Wie versorge ich Wunden, was tun bei Kreislaufproblemen und Epilepsie, wie funktioniert Reanimation und wie genau sieht die stabile Seitenlage aus? Die rund 100 Schüler konnten sich einen Vormittag lang an fünf Stationen kundig machen und bekamen ein Gespür für das Helfen in der Notlage. Daraus, so hofft Michelle Müller, werden sich für den Schulsanitätsdienst jetzt weitere Neuanmeldungen ergeben, denen ein Erste-Hilfe-Kurs an einem zentralen Ausbildungstag und regelmäßige Zusammenkünfte folgen werden.

Ausgestattet wird jeder Schulsanitäter mit einem Melder, über den er vom Sekretariat von einem Notfall erfährt. In den vergangenen drei Jahren waren das vorwiegend Schnittverletzungen, Magen-Darm-Infekte, Kreislaufzusammenbrüche, auch psychische Störungen und relativ häufig epileptische Anfälle. "Die sind nicht schlimm, als Helfer muss man aber damit umzugehen wissen", sagt die angehende Industriekauffrau mit der Erfahrung, dass die Hilfe von Schülern für Schüler gut ankommt.

In der "EK1" zeigten Melanie Müllhäusler, Katja Kusoglu, Pia Bröde und Lorena Hall die stabile Seitenlage. Wer einen offensichtlich bewusstlosen Menschen auffindet, hat fünf Punkte abzuarbeiten: ansprechen, einen Schmerzreiz setzen, in den Mund schauen und die Atmung überprüfen. Dann wird der reglose Mensch in die stabile Seitenlage gedreht und der Notruf abgesetzt.