Wenn die Wanderröte nach einem Zeckenstich auftritt sollte man den Arzt auf-suchen. Foto: © mirkograul–adobe.stock.com Foto: Schwarzwälder Bote

Impfen kann gegen FSME helfen / Häufiger kommt Borreliose vor:

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Zecken sind wieder unterwegs. Darauf weist Sabine Fröchte-Mink, Leiterin des Gesundheitsteams bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg, hin: "Bei steigenden Temperaturen werden die Spinnentiere wieder aktiver. So geht es auch uns Menschen und unerwünschte Begegnungen mit Zecken werden wieder wahrscheinlicher."

Die kleinen Blutsauger bergen zwei unterschiedliche Gesundheitsrisiken: die durch Viren übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, sowie die durch Bakterien verursachte Borreliose. Im vergangenen Jahr gab es im Schwarzwald-Baar-Kreis laut AOK sechs Fälle von FSME. 2017 wurden vier Fälle gemeldet, 2016 waren es zwei. Symptome dieser Entzündung von Gehirn und Hirnhaut ähneln einer Grippe mit Fieber und Kopfschmerzen, können aber auch ausbleiben. Sabine Fröchte-Mink rät gemäß den Empfehlungen des RKI zur Vorsorgeimpfung. "Insbesondere Kinder und Personen, die sich viel im Freien aufhalten, sollten sich impfen lassen. Dann muss man sich keine Sorgen machen", so die Gesundheitsexpertin. Weit häufiger als FSME ist die Infektionskrankheit Borreliose. Im Schnitt sind rund 170 AOK-Versicherte davon im Landkreis jährlich betroffen. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung im Landkreis waren das 2017 gut 400 Menschen. Wichtigste Kennzeichen einer Infektion ist die sogenannte Wanderröte. Das ist ein roter Ring um die Einstichstelle, der erst einige Tage oder sogar Wochen nach dem Stich auftritt und langsam nach außen wandert. "Dass die betroffene Hautstelle direkt nach dem Stich juckt und eine Zeit lang gerötet ist, ist aber eine normale Reaktion. Hat man jedoch den Verdacht einer Wanderröte, sollte man zur Abklärung den Hausarzt aufsuchen", empfiehlt Sabine Fröchte-Mink.

Die Infektion lasse sich gut behandeln. In der Regel werden Antibiotika dazu eingesetzt. Da es bei Borreliose keine Impfung gibt, sollte man vorbeugend nach einem Aufenthalt im hohen Gras oder Gebüsch seinen Körper auf Zecken absuchen.

Zecken finden sich besonders häufig an Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeugen, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen, aber auch auf der Haut unter dem Hosenbund. Mit einer Zeckenkarte oder -pinzette können sie meist leicht entfernt werden.