Lasst doch der Jugend ihren Lauf, denn sie kann es auch: Hier ist das Jugendblasorchester der Villinger Stadtmusik zu sehen. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Jahreskonzert der Stadt- und Bürgerwehrmusik findet begeistertes Publikum

Ein abwechslungsreiches Jahreskonzert mit konzertanter Blasmusik gestaltete die Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen im Franziskaner-Konzerthaus. Höhepunkt war "Camille".

VS-Villingen. Präsidentin Doris Feld begrüßte offiziell die Gäste, darunter Oberbürgermeister Jürgen Roth und den Landtagsabgeordneten Karl Rombach. Sie dankte allen Gönnern und Sponsoren. Auch der Vertreter des Fördervereins und Moderator des Abends, Robert Göhring, hieß das Publikum herzlich willkommen. Er meinte: "Sie werden es nicht bereuen."

Geboten wurde eine musikalische Weltreise, die mit viel Beifall bedacht wurde. Der Hit wurde "Camille", eine Ballade für eine Enkeltochter des belgischen Komponisten André Waignein. Der 13-jährige Trompeter Jakob Fetscher, Schüler von Gerhard Wolf und Preisträger bei Jugend musiziert, überzeugte mit kräftigem, angenehm weichen Ton, kantablen Gefühlen und sauberer Intonation und setzte mit "Le Carnaval de Venise" eine virtuose Krone auf, die durch großen Jubel des Publikums vergoldet wurde.

Das Programm eröffnete das Jugendblasorchester mit "Ceremony, Chant and Ritual" von David Shaffer, ein spannender, festlicher Auftakt, bei dem Flöten und Klarinetten gefielen und Holzstäbe exotische Reize aussandten. Stephen Sondheims "Send in the Clowns" wurde wehmütig, melancholisch-hymnisch präsentiert, und geheimnisvolle Thriller-Spannung wurde bei der Filmmusik zu "Codename Uncle" erzeugt. Die jungen Musiker, um die elf Jahre alt, beglückten das Publikum und schenkten diesem das "Sunday People" als Zugabe.

Nach der Jugend war das große Blasorchester gefragt, das gleichfalls Stadtmusikdirektor Markus Färber in bewährter Manier leitete. Die Globaltour mit vielen solistischen Beiträgen oder gerundeten Registerklängen führte zurück in die Zeit des Barock mit Gaspar Cassados "Toccata à la Frescobaldi", eine opulente Festmusik mit Hörnern, die mit Flöten und Klarinetten korrespondierten, schöner Oboe, sowie mit effektvollen Pauken, großer Trommel, Becken und einem triumphalen Schluss.

Eine legendäre Burg, Urlaubsgefühle und eleganter Rotwein waren die Menübegleiter bei der sinfonischen Episode "Almansa", gewürzt mit orientalischen Stimmungen und heroischen Gefühlen. Der einzige deutschsprachige Vertreter war Thomas Doss, der seine "Fanfare for a special moment" in verschiedene Rhythmen kleidete.

Armenische Tänze aus der Hand des Amerikaners Alfred Reed, dargeboten durch deutsche Musiker, zeichneten pittoreske Bilder eines von der Geschichte gebeutelten Volkes. Lateinamerikanisches Feuer wurde letztlich mit "Conga del fuego nuevo" entzündet und forderte Zugaben heraus.