Marion M. Reigbert-Quellmalz vor dem Feuerwehrgerätehaus in Schwenningen. Wenn es nach ihr ginge, könnte sie hier bald ihren Traum von der Markthalle realisieren. Foto: Hennings Foto: Schwarzwälder-Bote

Marion M. Reigbert-Quellmalz schaltet sich in Diskussion um Nutzung des Feuerwehrgerätehauses öffentlich ein

Von Madlen Falke

VS-Schwenningen. Lange hat sie sich lieber im Hintergrund gehalten. Doch nun mischt sich Marion M. Reigbert-Quellmalz auch öffentlich in die Diskussion um das Feuerwehrgerätehaus und die Nutzung für die Gartenschule ein. Sie empfindet das Ringen um die Frage, wie es damit weitergeht, als Kampf und hält das für den ganz klar falschen Weg.

Es ist ganz offensichtlich – die Investorin aus Tübingen, die das bald leer stehende Feuerwehrgerätehaus kaufen will und daraus eine florierende Markthalle gestalten will, hat sich ein Stück weit in Schwenningen verliebt.

"Diese Stadt mit ihrer Geschichte und Tradition, allein durch die Uhrenindustriezeit, hat besseres verdient als heute an vielen Ecken zu sehen ist", fordert sie und bekennt sich klar dazu, dass sie mit der Markthalle zur Belebung der Stadt und des Gebietes Marktplatz beitragen möchte. Doch das Thema Nutzung des Feuerwehrgerätehauses entwickelt sich, seitdem ihre Idee dafür geboren ist, zum Politikum.

"Ich habe das Gefühl, dass die Diskussion sich dahingehend entwickelt hat, wer für die Markthalle ist, ist gleichzeitig gegen die Schule und andersherum. Nun wurde um das Thema eine, so empfinde ich das, Arena eröffnet, in der regelrecht gekämpft werden soll. Das möchte ich nicht", drückt sich die Investorin klar aus.

Selbst Mutter, ist sie sich im Klaren darüber, dass die Zustände an der Gartenschule untragbar sind. Kinder benötigten moderne Gegebenheiten, um optimal gefördert zu werden. Doch gehörige Zweifel hat sie daran, dass dies möglich wird, wenn die Schule zukünftig das Feuerwehrgerätehaus nutzt. Gleichzeitig ist die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin und Sozialpädagogin, überzeugt davon, dass die Sanierung des denkmalgeschützten Feuerwehrgerätehauses die Stadt weitaus teurer zu stehen kommen wird, als die Umsetzung eines Neubaus. "Ich bin erfahren in Sachen Investition und Bauprojekte. Ich weiß, was es kostet, eine Schule umzubauen. Es ist ja regelrecht systematisch in der Stadt, dass Projekte stetig nachfinanziert werden müssen – das kenne ich so aus keiner anderen Stadt, außer Berlin vielleicht", gibt Reigbert-Quellmalz zu verstehen.

Nach ihrer Ansicht gibt es Platz für beide Lösungen. Der Neubau entlang der Sturmbühlstraße und die Nutzung des Feuerwehrgerätehaus als Markthalle und als Bereicherung für das Sanierungsgebiet Marktplatz. "Warum kann man sich hier keine Gedanken darüber machen, wie wir hier ein gutes Miteinander schaffen können. Synergieeffekte nutzen und mit einer Stimme sprechen", fordert die Investorin energisch.

Die Entscheidung darum, was aus dem Feuerwehrgebäude nun werden soll, will der Gemeinderat im Oktober treffen. "Das ist auch meine Deadline. Ich hoffe aber, dass wir bis dahin ein gutes Miteinander schaffen", so die Tübingerin. Aktuell gebe es aber keine Gespräche zwischen ihr und der Stadt. Die Investorin signalisiert aber ihre Offenheit dafür.