Auf diesem Grundstück sollen die sieben neuen Häuser gebaut werden. Archivfoto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Bauvorhaben: Auf ehemaligem Gärtnerei-Gelände sollen sieben Häuser entstehen / Verfahren wegen Baumfällungen eingestellt

VS-Schwenningen. Was wird auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Fischer am Fäßlesgrund passieren? Die Antwort auf diese Frage verfolgten am Donnerstagabend im Restaurant Neckarquelle gut 25 Zuhörer, darunter Anwohner des Wohngebietes, Stadträte, Bürgermeister Detlev Bührer und auch Waldorfschul-Geschäftsführer Klaus Ketterer.

Geplant sind laut Viktor Kromm, Geschäftsführer der Investorfirma Exklusivbau, sieben dreigeschossige Gebäude mit einer Höhe von neun Metern, in denen insgesamt zwischen 80 und 90 Wohneinheiten entstehen sollen. Zudem soll es auf dem 8000 Quadratmeter großen Grundstück eine Tiefgarage mit 123 Stellplätzen sowie acht weitere Stellplätze für Besucher geben. Die geplante Zufahrt soll nach jetzigem Stand über den Hölzleweg erfolgen. Eine Erschließung des Grundstücks über den Parkplatz der Waldorfschule – was ebenfalls bereits schon diskutiert wurde – sei ausgeschlossen, hieß es bei der Versammlung.

Nachdem auf der Baustelle selbst in den vergangenen Monaten kaum etwas passierte, liefen im Hintergrund weitere Maßnahmen, von denen Kromm berichtete. So sei am 30. April ein Gutachten erstellt worden, das das Gelände für "asbestfrei" erklärt.

Zur Erinnerung: Die Abrissarbeiten der ehemaligen Gebäude und Gewächshäuser auf dem Areal wurden im März 2019 unterbrochen, weil aufgrund des Alters der Gebäude mit Asbest-Rückständen zu rechnen war.

Auch ein Schallschutzgutachten wurde erstellt. Hiermit beauftragt war die Firma RW Bauphysik mit Sitz in Schwäbisch Hall. Ein weiteres, und wie Bürgermeister Detlev Bührer betonte, entscheidendes Gutachten steht noch aus: Das Verkehrsgutachten. Denn, so die klare Ansage: Gehe aus diesem Gutachten hervor, dass die Straßen zur Erschließung der neuen Wohnsiedlung nicht für das entsprechende Verkehrsaufkommen ausgelegt sind, könne nicht gebaut werden.

Verfahren eingestellt

Im März 2019, als das Bauprojekt erstmals thematisiert wurde, sorgten Abholzungsarbeiten auf dem Grundstück zwischen Fischer-Areal und der Gaststätte Wildpark für Empörung bei den Anwohnern. Damals, so lautete der Vorwurf einiger Anwohner, habe der Investor "rund 70 Bäume ohne Genehmigung fällen lassen". Der ehemalige Besitzer, Thomas Fischer, sprach später von "Sträuchern und Bäumen, die für die Baumschule gezüchtet wurden und deren Fällung nicht genehmigungspflichtig sind". Dennoch wurde der Fall untersucht.

Auf mehrfache Nachfrage unserer Zeitung gab die Stadt Villingen-Schwenningen jedoch keine Wasserstandsmeldungen zu dem Verfahren ab. Am Donnerstagabend verkündete dann Bürgermeister Bührer bei dem Treffen in der "Neckarquelle", dass das Verfahren gegen den Investor wegen möglicher illegaler Fällungen eingestellt worden sei.

Die Anwohner-Information war das erste Treffen mit dem Investor, der in seiner Einladung beteuerte, es gehe ihm um "eine harmonische Nachbarschaft". Bis zu einer tatsächlichen Nachbarschaft ist es, als Tenor der Veranstaltung, jeoch wohl noch ein weiter Weg.