Niederlassungsleiter Tobias Bacher stellte im Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik den Tätigkeitsbericht der Energieagentur Schwarzwald-Baar-Kreis vor. Foto: ewx Foto: Schwarzwälder Bote

Energieagentur: Wirtschaftsjahr 2016 schließt mit Überschuss / Kreisräte loben Erfolgsmodell / "Gut für Klima und Geldbeutel"

Als "Erfolgsmodell" wurde die Arbeit der "Energieagentur Schwarzwald-Baar-Kreis GbR" im Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik gelobt. Inzwischen haben sich die erhofften Erwartungen vollumfänglich erfüllt, heißt es aus der Kreisverwaltung.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Niederlassungsleiter Tobias Bacher konnte das im Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik mit dem Jahresbericht 2016 belegen.

Die wesentlichen Aufgaben der Energieagentur sind ein ortsnahes, dezentrales und vor allem unabhängiges Beratungsangebot im Blick auf Gebäudesanierungen, den Einsatz erneuerbarer Energien sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung für Energieeinsparung.

Und zwar niederschwellig und ohne Konkurrenz zu freiberuflich tätigen Beratungs- und Ingenieurbüros. In dieser Struktur leistet die Energieagentur die Impulsberatung, während die Ausführungsplanung freiberuflich erfolgt.

Beworben werden die Beratungsangebote mit einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit. Schwerpunkte der Energieagentur sind Gebäudeenergieberatungen in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale, Hausmeister- und Handwerkerschulungen.

Dazu kommen sogenannte Stand-By-Projekte in Schulen. In jeweils zwei Doppelstunden werden die Themen Klima und Energie, Stromerzeugung und Betriebszustände von Elektrogeräten behandelt. Diese Projekte werden vom Land zu 100 Prozent gefördert und tragen in hohem Maße zur Finanzierung der Energieagentur bei.

Inzwischen sind die baden-württembergischen Energieagenturen bundesweit anerkannt und werden als wesentlicher Eckpfeiler der Energiewende gesehen. Gleichwohl, so die Verwaltung, bleibe insbesondere im Hinblick auf Gebäudesanierung noch viel zu tun. Damit erscheine die Arbeit der Energieagentur auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten unverzichtbar.

Die Bilanz

Entgegen einem kalkulierten Defizit von 11 800 Euro konnte das Wirtschaftsjahr 2016 mit einem Überschuss von 3594,72 Euro abgeschlossen werden. Begründet wird das gute Ergebnis mit der Zahl der kostenpflichtigen Projekte und Beratungsdienstleistungen. Insgesamt belaufen sich die Einnahmen der Energieagentur Schwarzwald-Baar-Kreis GBR auf rund 162 000 Euro. Davon entfielen 95 000 Euro auf Gesellschafterbeiträge, darunter der Schwarzwald-Baar-Kreis mit 36 000 Euro. Die Ausgaben beliefen sich auf rund 158 000 Euro. Für die Wirtschaftsjahre 2017 und 2018 rechnet die Energieagentur mit einem leichten Defizit von jeweils rund 10 000 Euro, das über die Rücklage gedeckt werden kann.

Die Diskussion

Ein niederschwelliges Angebot für die Bevölkerung, das unabhängig ist von ökonomischen Interessen und an dem die regionale Wirtschaft partizipiert, beschreibt Landrat Hinterseh das "Erfolgsmodell". Zudem stehe im Koalitionsvertrag "viel drin, was wir schon machen". "Eine tolle Arbeit und gut für Klima und Geldbeutel", resümierte Ilse Mehlhorn (SPD). Cornelia Kunkis-Becker (Grüne) vermisste eine Darstellung der CO2-Einsparung, die Bacher noch im Sommer nachholen will. Ernst Reiser (FW) erinnerte zu allem Lob an den Widerstand, den es bei der Gründung der Energieagentur auch gegeben habe.

Für 20 Euro berät die Energieberatung Schwarzwald-Baar-Heuberg vor Ort zu Hause . Hauptsächlich Mieter nehmen den Basis-Check für zehn Euro in Anspruch.

Der Gebäude-Check kostet 20 Euro. Jeweils 40 Euro werden für Detail-Checks, Heiz-Checks und Solarwärme-Checks in Rechnung gestellt. Möglich sind die geringen Kosten durch die Förderung über Bundesmittel.

Im Zeitraum Juli 2016 bis Juni 2017 wurden 1287 Privatkunden-Erstberatungen durchgeführt, allein 478 im Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Geschäftsstruktur Die Energieagentur Schwarzwald-Baar-Kreis GbR wurde 2009 gegründet und ist Gesellschafter der Energieagentur Schwarzwald-Baar-Heuberg, zu der auch die Landkreise Tuttlingen und Rottweil gehören. Die "Muttergesellschaft", die Energieagentur Landkreis Tuttlingen gGmbH, feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Rückblickend wird festgestellt, dass die Erwartungen an die Arbeit der Energieagentur voll umfänglich erfüllt wurden. Die Hauptgeschäftsstelle befindet sich in Tuttlingen.

Die Niederlassung der Energieagentur Schwarzwald-Baar-Kreis GbR befindet sich in Donaueschingen. Außenberatung findet in Villingen-Schwenningen, St. Georgen, Furtwangen und Vöhrenbach statt. Zu den Gesellschaftern gehören der Schwarzwald-Baar-Kreis, die Städte Villingen-Schwenningen und Donaueschingen, die Kreishandwerkerschaft Schwarzwald-Baar, der NABU-Bezirksverband Donau-Bodensee, der BUND-Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg, die ED Netze GmbH, die EGT AG, der Zweckverband Gasfernversorgung Baar, die Netze BW GmbH und die Energieversorgung Südbaar GmbH & Co.KG